Donaubrücken-Zufahrt: Gegner blockierten Mauthausner Straße

Kreisverkehr der B123 wurde von Bürgerplattform zur Protestzone umfunktioniert
Demonstranten fordern vom Land Niederösterreich Umplanung

Ennsdorf. „Wenn die uns nicht erst ernst nehmen, dann werden wir uns hier eben öfter treffen müssen.“

Die Drohung, den Verkehr auf der Mauthausener Bundesstraße, B123, bei Ennsdorf (Bezirk Amstetten) noch öfter zu sperren war nur einer der rauen Töne, die Freitagnachmittag bei einer Protestkundgebung zu hören waren. Im Ort ist die Aufregung groß, weil das Land NÖ den gesamten Verkehr der künftigen zwei Mauthausener Donaubrücken aus und nach OÖ auf der B123-Umfahrung durch Ennsdorf Gemeindegebiet leiten möchte.

Neues Gutachten

Trotz nasskalten Wetters besetzten rund 70 Projektgegner, die zum Großteil aus der angrenzenden und am meisten betroffenen Ortschaft Windpassing stammten, einen Kreisverkehr auf der B123. Herbert Pühringer, der Sprecher der Bürgerplattform führte abermals zahlreiche Kritikpunkte am vom Land geplanten vierspurigen Ausbau der B123-Umfahrung an. Er zitierte auch die Kritik eines großen Bautransportunternehmers aus der Region und kündigte an, dass Wirtschaftstreibende ein eigenes verkehrstechnisches Gutachten zu den Landesplänen erstellen lassen werden.

Donaubrücken-Zufahrt: Gegner blockierten Mauthausner Straße

Polizei sicherte Demonstrationsplatz vor verirrten Autofahrern

Der Ennsdorfer Bürgermeister Daniel Lachmayr, SPÖ, wies darauf hin, dass die Gemeinde bei der Planung völlig übergangen worden sei und forderte eine Gesamtverkehrsplanung für die Region. In der Nachbargemeinde St. Valentin stünde der Bau der Umfahrung des Stadtteils Langenhart an. Diese neue Trasse müsste ebenfalls ins Konzept eingebunden werden. Lachmayr: "Es muss seitens des Landes mehr Transparenz geben".

Donaubrücken-Zufahrt: Gegner blockierten Mauthausner Straße

Ennsdorfer Bürgermeister Daniel Lachmayr

Kommenden Montag treffen Gemeindevertreter und Repräsentanten der Bürgerplattform Pro Ennsdorf-Windpassing mit den NÖ Straßenplanern zu einem Gespräch zusammen. „Landesrat Schleritzko hat klargemacht, dass sowohl die betroffenen Gemeinden als auch die Bürgerinitiative in den Planungsprozess eingebunden wird. Diese Gespräche werden aus unserer Sicht weder auf der Straße, noch in den Medien geführt“, heißt es dazu aus dem NÖ Landesstraßendienst auf Anfrage des KURIER. Ergebnisse von Terminen würden weiterhin kommuniziert.

 

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