Traude-Dierdorf-Sozialpreis sucht Projekte und Personen mit Herz
Sie war 25 Jahre lang SPÖ-Kommunalpolitikerin in Wiener Neustadt, acht Jahre davon (1997 bis 2005) als "Bürgermeisterin mit Herz" und einem sehr ausgeprägten sozialen Sinn. Im Gedenken an die am Neujahrstag 2021 verstorbene Alt-Bürgermeisterin Traude Dierdorf hat SPÖ-Vizebürgermeister Rainer Spenger einen nach ihr benannten Sozialpreis ins Leben gerufen.
Der Preis wird in Kooperation mit der Volkshilfe Niederösterreich ausgelobt. Seit dieser Woche können Projekte und potentielle Preisträger auf der neuen Webseite www.traude-dierdorf-sozialpreis.at eingereicht und nominiert werden. Gekürt werden die Preisträger schließlich im Rahmen einer Galaveranstaltung am Mittwoch, den 17. November 2021 im Sparkassensaal. Der Zeitpunkt wurde nicht zufällig ausgesucht, es ist der Geburtstag von Traude Dierdorf.
Projekte für sozialen Zusammenhalt
Im Rahmen des Sozialpreises werden Persönlichkeiten und Projekte in drei verschiedenen Kategorien (Soziales Projekt, Zivilcourage, Lebenswerk) ausgezeichnet, die sich um den sozialen Zusammenhalt und Ausgleich in der Stadt verdient gemacht haben, erklärt Rainer Spenger. Eine Jury, bestehend aus Elke Schmid-Dierdorf, dem Bezirksvorsitzender der Volkshilfe NÖ, Holger Linhart, Rechtsanwalt Rivo Killer und Dagmar Fenninger-Bucher, Sozialarbeitswissenschafterin und Hochschullehrende, bewertet alle eingereichten Themen.
Werdegang
Traude Dierdorf wurde am 17. November 1947 im Zehnerviertel von Wr. Neustadt geboren und wuchs dort mit ihren Geschwistern auf. 1965 trat sie der SPÖ bei, wo sie sich in der Gewerkschaftsjugend und als Personalvertreterin im Rathaus engagierte. Im Jahr 1980 zog sie für die Fraktion in den Gemeinderat ein, 1984 wurde sie zur Vorsitzenden des Kontrollausschusses gewählt, weswegen sie sich vom Gemeindedienst unter Verzicht auf alle Bezüge freistellen ließ.
Erste Frau an der Spitze
Ab 1985 bekleidete sie die Stadtratsfunktion für Jugend und Soziales, ab 1993 war sie Erste Vizebürgermeisterin. Am 18. März 1997 wurde sie vom Gemeinderat mit 37 von 38 abgegebenen Stimmen zur ersten Frau an die Spitze einer Statutarstadt gewählt
Bei den Gemeinderatswahlen in den Jahren 2000 und 2005 konnte die Sozialdemokratie unter ihrer Führung ihren Stimmenanteil bis auf beachtliche 61,58 Prozent bzw. 26 Mandate ausbauen. Es war eines der stärksten Wahlergebnisse der Sozialdemokraten in Wiener Neustadt. Am 15. Oktober 2005 legte Traude Dierdorf ihre Bürgermeisterfunktion aus gesundheitlichen Gründen zurück. Sie starb in der heurigen Silvesternacht "nach schwerer Krankheit".
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