Mit dem grünen Band am Handgelenk sieht man schon von weitem, wer getestet, genesen oder geimpft ist. Ein Pilotprojekt aus Reichenau an der Rax macht nun in der gesamten Tourismusregion Semmering-Rax-Schneeberg Schule. Nach dem erfolgreichen Start im Höllental hat auch der Tourismusort Semmering diese Woche das 3-G-Konzept flächendeckend übernommen. Und das ist vor allem für die vielen Gastronomiebetriebe, Hotels und den noch bis 5. September laufenden Kultursommer mit seinen fast 20.000 Besuchern eine wesentliche Erleichterung in Zeiten von Corona. Das Band gewährt Eintritt zu allen Hotels, Gaststätten, Kulturveranstaltungen und Ausflugszielen in der Region – ohne jedes Mal seinen Impfnachweis oder das Testzertifikat vorzeigen zu müssen.
Jeder teilnehmende Betrieb kontrolliert, ob die Gäste geimpft, genesen oder getestet sind. Zur Bestätigung bekommen die geprüften Personen das Band ums Handgelenk geschnallt. „Eine wesentliche Erleichterung vor allem für Mehrtagesgäste. Gerade bei längeren Aufenthalten wird das ständige Herzeigen als sehr lästig empfunden“, weiß auch der Semmeringer Bürgermeister, Hermann Doppelreiter (ÖVP). Auch bei der älteren Bevölkerung, die oft kein Smartphone hat, sei das System beliebt, erklärt der Obmann des Tourismusverbandes der Region, Christian Blazek.
Grünes Licht der Behörde
Das Konzept ist von der Bezirkshauptmannschaft Neunkirchen geprüft und bewilligt, deshalb erklärten sich auch die Semmeringer Betriebe bereit an der Aktion teilzunehmen. „Unser Ziel war es, so schnell wie möglich loszulegen, da der Kultursommer noch bis September läuft“, so Doppelreiter.
Über 14.000 Besucher haben die Veranstaltungen im Südbahnhotel bereits besucht und es kommen in den nächsten Wochen noch einige Tausend dazu. „Jede Erleichterung bei den Zutrittskontrollen freut uns natürlich sehr“, sagt Nina Sengstschmid vom Kultur.Sommer.Semmering.
Bisher kein Coronafall
Über 70 Veranstaltungen stehen heuer am Semmering auf dem Programm und bis jetzt hat es keinen einzigen Coronafall gegeben. Das sei auch den „wirklich sehr gründlichen Kontrollen“ geschuldet, so Sengstschmid. Mit dem grünen Band wird der Eintritt für die Gäste nun unkomplizierter und die Kontrollen vor dem Südbahnhotel deutlich einfacher.
Noch keine Erleichterung bringt das System für die Gäste der Bergbahnen. Obwohl das Armband freien Eintritt in den Restaurants und auch den Berghütten garantiert, unterliegen die Bergbahnen derselben Regel wie öffentliche Verkehrsmittel. „Bei der Beförderung ist auch mit dem Test- oder Impfnachweis ein Mund-Nasenschutz zu tragen“, erklärt der Geschäftsführer der Bergbahnen am Hirschenkogel, Nazar Nydza. Gerade für den Winter- und Skibetrieb wäre eine Änderung dieser Regel aber natürlich „sehr willkommen“.
Priorität habe aber vor allem im Hinblick auf den kommenden Skiwinter, dass es keinerlei Einschränkungen für die Gastronomie und und im Hinblick auf die Sperrstunde gibt. Nur damit könne man als Wintersportort mit Nachtbetrieb reüssieren. Der heurige Sommertourismus sei für die Bergbahnen deutlich schwächer als das Vorjahr. „Man merkt, dass die Menschen wieder ans Meer und verstärkt ins Ausland fahren“, so Nydza. Er spricht von einem etwa 15-prozentigen Gästeminus gegenüber dem Sommer 2020.
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