Tierischer Überlebenskampf im Ausflugsparadies

Das gefräßige Steinwild auf der Hohen Wand setzt dem Natura-2000-Schutzgebiet zu
Die Steinwild-Population auf der Hohen Wand in NÖ wird drastisch dezimiert, 31 Tiere im Vorjahr entnommen

Nomen est omen: Eine der beliebtesten Klettertouren auf der Hohen Wand heißt nicht von ungefähr „Steinbockalarm“. Deshalb, weil die Tiere in ihren beliebten Rückzugsorten im Felsen immer wieder gefährliche Steinschläge lostreten. Mensch und Wildtier teilen sich seit mittlerweile 30 Jahren in dem Kletterparadies im südlichen Niederösterreich den Naturraum, für manche sind die imposanten Tiere sogar eine Art Touristenattraktion. Besonders Städter kommen gerne mit Kindern, um die Exoten aus nächster Nähe zu betrachten und Schnappschüsse zu ergattern.

So sehr die Tiere auch eine Postkartenidylle versprühen, so ist ihr Dasein auf der Hohen Wand auch mit massiven Konflikten behaftet. Nachdem einige Stück Anfang der 90er-Jahre aus einem Gatter ausgebrochen waren, konnten sie sich geschützt von der Behörde rasend schnell vermehren. Zehn Jahre lang wurden alle Abschussanträge der Jägerschaft abgewiesen. Die Folgen für Flora und Fauna wurden unterschätzt.

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