Theresienfeld bekommt Fotovoltaik- statt Abfallanlage
Knapp ein Jahr lang sorgte das Projekt für Aufregung unter den Anrainern: Theresienfeld (Bezirk Wiener Neustadt) sollte eine Abfallbehandlungsanlage bekommen, in der 500.000 Tonnen Müll pro Jahr zwischengelagert werden.
Die Bürger der 4.000-Einwohner-Gemeinde protestierten dagegen – erfolgreich, wie jetzt bekannt geworden ist: Das Projekt wurde ruhend gestellt, stattdessen soll auf dem 42.000 Quadratmeter großen Areal eine Fotovoltaikanlage errichtet werden.
Am Freitag fand ein Arbeitsgespräch zwischen Grundstückseigentümer und Betreiber Günter Knautz, Bürgermeisterin Ingrid Klauninger (SPÖ), den Rechtsvertretern sowie einem in Theresienfeld tätigen Raumplaner statt. Der nächste Schritt ist nun das Umwidmungsverfahren im Gemeinderat zu „Grünland-Photovoltaikanlagen“, in der Folge muss die Aufsichtsbehörde des Landes NÖ das Projekt genehmigen. Bürgermeisterin Klauninger geht davon aus, dass diese dem Verfahren „genauso positiv gegenüberstehen stehen wird“.
Größte Anlage in Österreich
Auch Barbara Mayrhuber-Pfaller, Sprecherin der örtlichen Bürgerinitiative und Gemeinderätin der „Neuen Volkspartei und Unabhängige“, freut sich über den Erfolg: „Was uns jetzt noch wichtig ist, sind Korridore für das Niederwild, damit die Rehe das Grundstück gefahrlos überqueren können.“ Mit 44.117 Paneelen könnte die Fotovoltaikanlage sogar die größte in ganz Österreich werden.
Die Anwohner hatten sich vor allem um die Qualität des Trinkwassers gesorgt. Mehrere Studien und Gutachten gaben ihnen recht: Der durchlässige Boden der Region erlaubt ein rasches Durchdringen von Schadstoffen, das Trinkwasser könnte verunreinigt werden. Mayrhuber-Pfaller fordert nun gemeinsam mit Franz Dinhobl, Abgeordneter zum NÖ Landtag und Stadtrat der Stadt Wiener Neustadt, eine Erlassung, damit Theresienfeld zu einem Wasserschongebiet wird. So sollen ähnliche Projekte künftig im Voraus abgewehrt werden können.
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