Stockerau: Bürger protestieren gegen Baumfällungen

Sie und andere Anrainer gingen am Montagmorgen auf die Straße, um für den Erhalt der Bäume in der Stockerauer Belvederegasse zu kämpfen: Otto Knell, Andrea Nikel, Christopher Ohmeyer und Bernhard Humting.
"Sanieren statt zubetonieren" - mit Schildern wie diesen machten die Anrainer rund um die Stockerauer Belvederegasse ihrem Ärger Luft.

Der Straßenzug soll saniert werden. Dafür sollen 14 alte Linden weichen. Die Bewohner sind mit dieser Lösung jedoch alles andere als einverstanden: In der Vorwoche wurde ein Initiativantrag gestartet, rund 120 Unterschriften hatte man bis Montag gesammelt. Die Forderungen: Die Linden bzw. Grünanlagen sollen erhalten bleiben und deren Erhalt auf Dauer gesichert werden. Außerdem soll für eine Verkehrsberuhigung gesorgt werden. 223 Unterschriften sind für eine Behandlung im Gemeinderat erforderlich.

"Bürger sollen gehört werden"

"Was hier passiert, ist ein Wahnsinn. Wir Bürger haben das Recht, gehört zu werden", so Andrea Nikel, die die Unterschriftenaktion initiiert hat. Als dann Ende letzter Woche ein Halteverbot in der Belvederegasse ab 7. Februar angekündigt wurde, schrillten die Alarmglocken. Eine Protestaktion wurde gestartet, rund 20 Bürger wollten am Montagmorgen im strömenden Regen eine Fällung der Bäume verhindern. Maschinen rückten jedoch keine an.

Stockerau: Bürger protestieren gegen Baumfällungen

Rund 20 Anrainer rund um die Belvederegasse machten ihrem Ärger über die Pläne der Stadtgemeinde mit Plakaten und Schildern Luft. 

Jene Bäume, die nicht erhalten werden, werden jedoch im Laufe dieser Woche entfernt, wie ÖVP-Bürgermeisterin Andrea Völkl ankündigt. Sie macht klar: Für einen Initiativantrag ist es bereits zu spät. "Es gab im Dezember eine Bürgerinformationsveranstaltung. Danach haben wir uns mit allen Fraktionen darauf geeinigt, dass elf Bäume erhalten werden, und das sehe ich als verbindlich an." Die Arbeiten seien bereits beauftragt worden. 

Stadtgemeinde hält an ihren Plänen fest

An der Gestaltung der Straße wird sich nichts ändern, so Völkl. Die Angst, dass die Belvederegasse verbreitert werden soll, sei demnach unbegründet. Jedoch wird es Tempokontrollen durch ein mobiles Radargerät geben, um den Wunsch nach einer Verkehrsberuhigung nachzukommen. Außerdem wurde ein Gespräch mit den Verantwortlichen des Initiativantrages angesetzt. "Wir haben eine gute Lösung gefunden und nehmen dafür viel Geld in die Hand", betont die Stadtchefin. 750.000 Euro werden in den Umbau der Belvederegasse investiert, es sollen möglichst große Bäume nachgepflanzt werden.

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