Statt Parkdeck: Soziales „Füllhorn“ gegen Teuerung
„Man muss Prioritäten setzen“, sagt Bürgermeister Andreas Babler (SPÖ). Angesichts der aktuellen Teuerung wird der geplante Bau eines Parkdecks in der Innenstadt verschoben. Stattdessen wird ein Förderungs- und Entlastungspaket umgesetzt.
„Wir sind angefressen und enttäuscht, denn außer Einmalzahlungen ist nichts passiert“, kritisiert Babler den Bund. Die ständig weiter steigenden Preise würden aber viele Familien hart treffen. Da will nun die Gemeinde unter dem Motto „Wir lassen niemanden zurück“ eingreifen. Der von Babler eingebrachte Antrag wurde im Gemeinderat von allen Parteien beschlossen.
Nicht nach dem Gießkannenprinzip, sondern nur für Leute mit niedrigem Einkommen wird das Füllhorn geöffnet. Etwa im Kindergarten. Die Betreuung am Nachmittag wird ebenso gratis wie das Mittagessen (auch in Schulen), das derzeit 3,70 bis 4,80 Euro täglich kostet. In NÖ einzigartig.
Auch das Wohnen soll leistbar bleiben. In den Gemeindewohnungen, und in solchen wohnen in Traiskirchen rund 3.000 Leute, wird es keine Erhöhung und Indexanpassung geben. Auch am Eislaufplatz, im Freibad, in der Bibliothek oder im Stadtmuseum werden die Eintrittspreise eingefroren.
Schließlich gibt es Förderungen der Mobilität. Ein Klimaticket VOR Region (NÖ und Burgenland) wird je nach Einkommen zu bis zu 75 Prozent von der Stadt übernommen. Den städtischen Heizkostenzuschuss hebt Babler in Traiskirchen ebenfalls an – und auch ein Härtefonds für Wirtschaftstreibende wird überlegt.
Babler rechnet vor: Eine Traiskirchner Familie mit zwei Erwachsenen, zwei Kindern und einem Haushaltseinkommen von 2.450 Euro erspart sich so rund 2.180 Euro pro Jahr. Die Förderungen werden sukzessive umgesetzt, im laufenden Budget sind 1,2 Millionen Euro dafür vorgesehen.
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