NÖ: Stadt lud zur Safari, um Barrieren und Hindernisse in der City "abzuschießen"
Sogenannte Stadtsafaris wurden in Amstetten bislang für Hobbyfotografen oder Interessierte am Baugeschehen in der Stadt veranstaltet. Weil beim millionenschweren Umbau am Hauptplatz nun der Abschluss bevorsteht, wurde eine neue besondere Safari anberaumt. Eingeladen waren Experten und Repräsentanten verschiedener Organisationen und auch Betroffene, die die barrierefreie Gestaltung am neuen Stadtpflaster erkunden und testen sollten.
"Wir befinden uns in der Zielgerade. Ende Oktober wird der Amstettner Hauptplatz in neuem Glanz erstrahlen. Vor Abschluss der Bautätigkeiten wollten wir die bisher gesetzten Maßnahmen zur Barrierefreiheit auf ihre Alltagstauglichkeit getestet wissen“, berichtet der für die Stadtentwicklung zuständige Vizebürgermeister Markus Brandstetter (ÖVP).
Bereits vor zwei Jahren erkundete eine fachkundige Teilnehmerschar lästige Hürden oder auch gefährliche Stellen im Innenstadtgefüge und an neuralgischen Verkehrsstellen. Aus dem damaligen Austausch mit Betroffenen konnte man einiges an Bedürfnissen, Wünschen und Anregungen in die Planungen und in die bauliche Umsetzung mitnehmen, sagt Brandstetter.
Nun wurden abermals Vertreter des Blinden- und Sehbehindertenverbandes, des Kriegsopfer- und Behindertenverbandes, der Senioren, Experten vom Mobilitätsmanagement NÖ Regional, der Polizei und der Stadtverwaltung mit Stadtvize Brandstetter auf eine "Safari“ durch die City geschickt.
Rund ein Dutzend Teilnehmer inspizierte den neuen Hauptplatz sowie die angrenzenden Straßen und Gassen. Wesentliche Punkte der urbanen Safari betrafen die Beurteilung der Behinderten-Parkplatzsituation, den Zugang zur barrierefreien WC-Anlage, die Ausstattung des taktilen Leitsystems (Tasteinrichtungen für Sehbehinderte) und vor allem das Sichtbarmachen von möglichen Hindernissen, schildert Brandstetter die Arbeit der Freiwilligen-Kommission.
Die Truppe habe dann nach der Erkundungstour durch die City tatsächlich noch einige interessante Empfehlungen und Verbesserungen ausgelotet. Eine Optimierung des taktilen Leitsystems, ein rollstuhlgerechter Trinkbrunnen oder auch die bessere optische Hervorhebung von Fahrrad-Abstellanlagen und die optische Sicherung der Glasflächen bei der neuen Busstation wurden urgiert.
"Um einen Platz der Begegnung für alle Menschen zu entwickeln, bedarf es vieler Blickwinkel“, war der Stadtvize für die zweckdienlichen Anregungen und das Engagement des Safari-Trupps dankbar.
Die Bauarbeit am künftig mit rund 90 Bäumen bepflanzten Hauptplatz sollen im Oktober abgeschlossen sein.
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