Spruchreifen Sprüchen auf der Spur

Spruchreifen Sprüchen auf der Spur
Warum Hans Böck 265.000 Zitate von 20.000 Autoren zusammengetragen hat, wie die Sprüche-Sammlung in den deutschen Bundestag kam und was Winston Churchill nie gesagt hat

Er ist ein Jäger und Sammler, sein Revier sind Sätze und Wörter. „Irgendwie habe ich anscheinend ein Talent dafür, Zitate zu finden. Interessante Sätze ziehen mich in Zeitungen, Zeitschriften oder im Fernsehen geradezu an“, sagt Hans Böck. Seit rund 50 Jahren ist er von vielsagenden „Sagern“ fasziniert. Egal, ob sie nun von griechischen Philosophen, mittelalterlichen Kirchenfürsten oder neuzeitlichen Politikern kommen. 265.000 Zitate hat er bis heute zusammengetragen.

„Aller Anfang ist schwer“, heißt es, aber der Anfang von Böcks Sammelleidenschaft war spielerisch leicht. Als Mitarbeiter bei den NÖN in den 1970er-Jahren „habe ich mir eingebildet, jede große Geschichte mit einem passenden Zitat zu beginnen“, erzählt Böck. Kam ihm also ein „Sager“ unter, schrieb er ihn auf. Kärtchen um Kärtchen füllte eine Holzbox. 3.500 waren es schließlich. „Ich habe mir gedacht, so etwas muss es doch schon in gesammelter Form geben, eine Datenbank, wo man nach Zitaten suchen kann“. Gab es aber nicht. Und so setzte Böck die Idee selbst um.

„Ich habe Zitate in meine Datenbank eingegeben, wo immer ich welche gefunden habe. Es hat mir großes Vergnügen bereitet. Auch, weil es so etwas noch nicht gegeben hat“, erzählt Böck. 1996 waren 30.000 Zitate gesammelt, eine CD namens „Also sprach ...“ wurde veröffentlicht. Und weil es „wenn schon, denn schon“ heißt, sorgte Böck dafür, dass seine Zitate-Sammlung rasch bekannt wurde.

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