SPÖ-Nationalräte nehmen Gesundheitssystem in NÖ ins Visier

Übten heftige Kritik: SPÖ-Nationalräte Rudolf Silvan und Alois Schroll
Trotz ÖVP-Absage bleibt die rote Forderung nach einem Gesundheitsgipfel aufrecht.

Weiter massive Kritik an der schwarzblauen Gesundheitspolitik in Niederösterreich kommt aus den Reihen der SPÖ. Schon im Wahlkampfmodus übten nun die roten Nationalräte Alois Schroll und Rudolf Silvan angesichts des Todes eines 70-jährigen Melker Patienten nach vier verschiedenen Spitalsaufenthalten massive Kritik am Gesundheitssystem und an der NÖ Landesgesundheitsagentur (LGA).

Den von den Mandataren erneut eingeforderten Gesundheitsgipfel hatte Spitalslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP), wie vom KURIER berichtet, bereits zu Wochenbeginn als „nicht zielführend“ abgelehnt. Wesentliche Gesprächsebenen mit den Parteien, Experten und Bürgermeistern seien bereits aktiv, argumentierte er. 

Fehlende Ärzte

Bezogen auf den Bezirk Melk und die Region Mostviertel kritisierten die SPÖ-Nationalräte die Ärztenot im niedergelassenen Bereich. Unter etlichen Beispielen wurde der Mangel an Kassen-Fachärzten in der Jugend- und Frauenheilkunde oder in der Urologie herausgegriffen, wo im Bezirk Melk lediglich ein oder zwei Mediziner zur Verfügung stünden.

In Richtung LGA hagelte es die Vorwürfe regelrecht: Das Spitalspersonal würde chronisch überlastet und sei mit einem Führungskräfteüberschuss konfrontiert, durchschnittlich würde um 600 Euro monatlich schlechter bezahlt als in Wien, zudem kaufe man weit überteuert Arztleistungen mit einem Stundenlohn von angeblich 340 Euro brutto zu. Ebenso wurden Bestandssorgen über die chirurgischen Abteilungen in Melk und Waidhofen/Ybbs geäußert.

Antwort der LGA

Die schwierige Gewinnung von ärztlichem Personal sei bekannt und auch für manche Abteilungen in Mostviertler Kliniken herausfordernd, hieß es in einer Stellungnahme aus der LGA-Zentrale. Durch die Leistung der Spitalsteams sowie durch überregionale Zusammenarbeit sei die Versorgung der Patienten jedoch zu jedem Zeitpunkt sichergestellt, wurde versichert.

In Ausnahmefällen würden auch ärztliche Leistungen zugekauft, wobei die von den SPÖ-lern genannten Stundensätze nicht nachvollziehbar seien, hieß es weiters in der LGA-Stellungnahme. Der chirurgische Fachschwerpunkt in Melk werde weiter wie schon seit zwei Jahren in Kooperation mit der Mutterabteilung Amstetten geführt und die Chirurgie in Waidhofen/Ybbs werde weiter als Vollabteilung betrieben, teilte die LGA weiters mit.  

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