Polizei-Wachzimmer am Bahnhof: SPÖ holt sich Schützenhilfe

Rainer Spenger, Petra Vorderwinkler und Hermann Greylinger am Bahnhof in Wiener Neustadt
Die Forderung nach einer Inspektion wandert jetzt außerdem ins Parlament.

Die SPÖ lässt in Sachen Polizeiwachzimmer auf dem Wiener Neustädter Bahnhof nicht locker. Nationalrätin Petra Vorderwinkler wird diese Woche einen Entschließungsantrag und eine Petition im Parlament einbringen, außerdem richtet die SPÖ-Bezirksvorsitzende eine Anfrage an Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) betreffend der Kriminalität am Bahnhof.

Die Sozialdemokraten haben, wie berichtet, 2.000 Unterschriften für die Wiedereröffnung einer Polizeiinspektion am Bahnhof gesammelt. Kriminelle Vorfälle in jüngster Vergangenheit und die Reaktionen aus der Bevölkerung hätten gezeigt, dass dieses Wachzimmer eine Notwendigkeit ist, meint dazu Vizebürgermeister Rainer Spenger.

Im Gemeinderat abgeblitzt

Im Wiener Neustädter Gemeinderat ist er zuletzt mit einem Resolutionsantrag für das Wachzimmer abgeblitzt. „Als quasi Pflichtverteidiger des Innenministers ist es verständlich, dass die ÖVP gegen dieses Wachzimmer ist. Aber, dass weder die FPÖ mit Sicherheitsstadtrat Michael Schnedlitz noch die Grünen, die noch 2009 mehr Polizei-Planstellen und sogar ein Wachzimmer vom Parlament forderten, dagegen sind, ist unverständlich“, sagt Spenger.

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Gewerkschaft für Inspektion

Um ihrer Forderung auch von fachlicher Seite Nachdruck zu verleihen, hat die SPÖ den obersten FSG-Polizeigewerkschafter Hermann Greylinger ins Boot geholt. Laut ihm würden Beispiele wie der Wiener Praterstern genau zeigen, wie sehr eine Polizeiinspektion an einem so stark frequentierten Hotspot zur Erhöhung der Sicherheit beitrage. „Bevor die Inspektion dort gekommen ist, war der Praterstern täglich in den Schlagzeilen“, so Greylinger. Auch in St. Pölten, wo die Frequenz an dem Verkehrsknotenpunkt weit geringer als in Wiener Neustadt sei, gibt es ein Wachzimmer. Die Erfahrungen damit seien ebenfalls sehr gut.

Kriminalität sinkt

32.000 Pendler und Schüler verkehren täglich am Bahnhof in Wiener Neustadt. Eltern würden ihre Kinder auf Grund der „angespannten Sicherheitslage“ nicht mehr alleine mit dem Zug fahren lassen, kritisiert Spenger.

Diese Empfindungen decken sich laut ÖVP nicht mit der aktuellen Sicherheitslage. „Auf Basis der aktuellen Zahlen der Kriminalitätsstatistik für Wiener Neustadt lässt sich eine zusätzliche Polizeiinspektion am Bahnhof einfach nicht begründen. Die Kriminalität sinkt, die Aufklärungsquote steigt und dank der Schutzzone am Bahnhof gibt es dort kaum Delikte“, sagt ÖVP-Sicherheitssprecher Christian Stocker. Dies bestätigt auch Landespolizeidirektor Franz Popp.P. Wammerl

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