Immerhin gilt es für 15 Wahlsprengel die vorgeschriebenen Leitungspositionen samt Ersatzpersonen zu garantieren. Dazu gilt es in 15 Wahllokalen, in denen überall Maskenpflicht vorgeschrieben wird, auch für genügend Abstände oder die Desinfektion der Kugelschreiber nach jeder Stimmabgabe zu organisieren. Dazu ist sicherzustellen, dass auch Personen, die keine Masken tragen können oder wollen, ihr Wahlrecht wahrnehmen können. In diesen Fällen müsse der Wahlleiter danach trachten, dass besondere Sicherheitsabstände eingehalten werden, so der Magistratschef.
Als probates Mittel, Stress und Menschenansammlungen in den Wahllokalen zu verhindern, gilt die Nutzung der Briefwahl. In einem eigenen Schreiben an die Wähler wies Bürgermeister Werner Krammer (WVP) noch einmal extra auf diese sichere Nutzung des Wahlrechts hin. 1.700 Bürger hätten auch eine Wahlkarte beantragt, so Schneider. Bis Dienstagabend wurden rund 1.000 Briefwahlkarten abgeholt oder auch gleich im Rathaus in die Wahlurne eingeworfen.
Wie viele Wahlkarten letztenendlich genutzt werden, beeinflusse auch, wie schnell das Wahlergebnis vorliegen wird, ist Schneider auf den Sonntag fixiert. Da wird dann das Waidhofner Rathaus nach dem allgemeinen Wahlschluss um 15 Uhr zum Hotspot. Im Rathaussaal, wo sich sonst am Wahlabend eine aufgeregte Schar von Kandidaten, Journalisten und Kiebitzen einnistet, gilt am Sonntag eine strenge Personenbegrenzung.
Nur jeweils zwei Vertreter der sieben antretenden Parteien dürfen anwesend sein. Dazu werden nur angemeldete Journalisten auf zugewiesenen Plätzen und die notwendige Zahl an Rathausbeamten, alle geschützt durch FFP2-Masken, bei der Kundmachung des vorläufigen Wahlergebnisses dabei sein.
Die Vorzugsstimmen, die vor allem für die WVP eine wichtige Rolle spielen, weil sie ihre Mandate nach der Anzahl der persönlichen Stimmen vergibt, werden erst am Montag ausgezählt.
Keine zentralen Wahlthemen
Am morgigen Freitag beim Wochenmarkt in Waidhofen an der Ybbs ist vor dem Rathaus noch einmal Großwahlkampf angesagt. Die Ungewissheit über den Wahlausgang der Gemeinderatswahl am kommenden Sonntag wird bei den sieben Wahlparteien aber auch nach diesem Einsatz nicht verflogen sein.
„Alles ist schwer einzuschätzen, wir werden überall sehr freundlich behandelt. Das zentrale Streitthema gibt es im Wahlkampf nicht“, berichtet Bürgermeister und WVP-Spitzenkandidat Werner Krammer. Ein Grund dafür sei, dass man zuletzt mit fast allen Parteien harmonisch kooperiert habe, glaubt er. Die Corona-Situation beschäftige die Bürger natürlich, bei der Wahl gehe es aber um eine gute Zukunft in der Stadtentwicklung.
Forderungen der Mitbewerber – von SPÖ über UWG bis FPÖ – die sich auf leere Geschäfte und wenig Frequenz in der City beziehen, hält Krammer Pläne zur Steigerung der Aufenthaltsqualität entgegen.
Anfriffslustiger Pirat
Nicht physisch, aber über Internetforen tritt die Piratenpartei FUFU mit dem uniformierten Stadtrat Martin Dowalil auf.
Seit einem Jahr reitet er nicht nur ironische, sondern auch verbal harte Attacken gegen die WVP. „Ich bin kein Wischiwaschi-Typ, man muss Kritik üben dürfen. Ich wurde isoliert und mit Informationssperre bestraft“, klagt er über die Macht der Mehrheitspartei. Sachlich fordert er kompromisslose Klimamaßnahmen und Barrierefreiheit.
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