Schwieriger Dienst im Corona-Winter

Ein Landesstraßennetz im Ausmaß von 13.600 Kilometer gilt es für den nö. Straßendienst winterfest zu machen und bei Bedarf eis- und schneefrei zu halten
58 NÖ Straßenmeistereien werden in viele Teams aufgesplittert

Einsatzkonzept. Vom Coronavirus geschwächte oder gar ausgeschaltete Räumteams wären ein Horrorszenario für den NÖ Straßendienst im Kampf gegen verwehte und vereiste Fahrbahnen. Für den heurigen Winterdiensteinsatz, der offiziell am Sonntag startet, wurde deshalb ein aufwendiges und einzigartiges Covid-Konzept für den Personaleinsatz erarbeitet. Die räumliche und personelle Trennung der Mannschaften ist das Herzstück des Plans.

Die 58 nö. Straßenmeistereien wurden in den vergangenen Wochen, so gut es ging, um- und ausgebaut. Zumindest zwei Teams sollen hier einen reibungslosen und vor allem kontaktlosen Winterdienst bewerkstelligen können. Unterschiedliche Aufenthaltsräume, sowie Sanitär- und Umkleidebereiche werden die Teams voneinander getrennt halten. Damit sich keine Infektionsketten bilden, wurden auch die Dienstbeginnzeiten und die Pausen gestaffelt.

„Eine beständige Einsatzbereitschaft und ein höchstmögliches Maß an Sicherheit“, stecke hinter dem System, sagte Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP). Dann, wenn die Teams von den Touren heimkehren, wird nochmals höchste Konzentration gefordert. Die Fahrzeuge desinfiziert und kontaktlos übergeben werden. Auch vor Dienstbeginn muss das Desinfektionsmittel durch den Fahrzeugbenutzer eingesetzt werden.

Ersatzpläne

Wichtig sei es, dass das Winterdienstkonzept auch genau festgelegte, unterschiedliche Ausfallszenarien beinhalte, versicherte Straßenbaudirektor Josef Decker. Dieses spanne ein Vierfachnetz, beschrieb der Obmann der Landespersonalvertretung Johann Zöhling. Dieses reiche von Schlüsselkräften, die notfalls alleine arbeiten, bis zum solidarischen Einsatz durch die benachbarte Meisterei, wenn am Standortstützpunkt alle Mitarbeiter wegen Covid-19 ausgefallen sind, schilderte der Belegschaftsvertreter. „Es wird eine extreme Herausforderung“, sagte Zöhling. Schon das Errichten entsprechender Ersatzquartiere für möglichst viele kleine Teams sei im Vorfeld mühsam gewesen.

Neben der Corona-Belastung bleibt das Winterwetter die spannendste Frage. Immerhin hat das über 3000-köpfige nö. Straßendienstteam ein Netz 13.600 Kilometer winterfest zu machen. Eingesetzt werden 376 eigene Fahrzeuge und 285 angemietete Lkw. Damit sie im Schneegestöber nicht orientierungslos unterwegs sind, müssen 500.000 Schneestangen aufgestellt werden. In 107 Silos und 60 Hallen sind 76.000 Tonnen Auftausalz gelagert.

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