„Schwierige Geburt“ dauerte 4 Jahre: Flugpolizei hebt verspätet ab

BIG-Geschäftsführer Wolfgang Gleissner, Bürgermeister Klaus Schneeberger, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Bundesminister Karl Nehammer, Franz Ruf, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit (v.l.n.r.)
Nach der Zwangspause gibt es doch grünes Licht für den Bau der neuen Flugeinsatzstelle des Innenministeriums in Wiener Neustadt

Für einige Teilnehmer war es eine Art Déjà-vu. Vier Jahre, nachdem sie den Grundstein für den Bau der neuen Flugeinsatzstelle der Polizei in Wiener Neustadt gelegt hatten, mussten sie am Donnerstag noch einmal Hand anlegen. Denn nach dem Regierungswechsel war der Neubau vom ehemaligen Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) gekippt worden, weil er den Standort Schwechat präferiert hatte. Im Regierungsprogramm von ÖVP und den Grünen war das Vorhaben dann wieder enthalten.

„Mitunter bringen die schwierigsten Geburten die schönsten Kinder hervor“, konnte sich Wiener Neustadts Bürgermeister Klaus Schneeberger einen kleinen Seitenhieb auf die vierjährige Zwangspause nicht verkneifen. Für Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (beide ÖVP) habe schließlich der Hausverstand bei der Standortfrage gesiegt. Die Zentrale der Flugpolizei wird aus dem dicht besiedelten Wohngebiet in Wien-Meidling auf das Gelände der Sondereinheit Cobra nach Wiener Neustadt verlegt. Mit der Übersiedlung nach Niederösterreich fallen mehrere Hundert Starts und Landungen pro Jahr im Wohngebiet weg.

Flugschule

Auf 6.500 wird für rund 12 Millionen Euro eine moderne Hangaranlage samt Plätzen für die Hubschrauberwartung sowie Büro- und Schulungsräume für die Flugschule errichtet. Der Neubau soll mit seiner silbernen Hülle nicht nur futuristisch aussehen, sondern auch dem modernsten Stand der Technik entsprechen. Vor dem Hangar sind Lande- und Hubschrauberstellplätze mit Unterflurbetankung konzipiert. Im Endausbau werden laut dem Leiter der Flugpolizei, Christian Stella, 40 Piloten, Techniker und Verwaltungspersonal in Wr. Neustadt Dienst versehen.

„Schwierige Geburt“ dauerte 4 Jahre: Flugpolizei hebt verspätet ab

Grundsteinlegung für die neue Einsatzstelle der Flugpolizei am Cobra-Gelände in Wiener Neustadt. Im Bild Bürgermeister Klaus Schneeberger, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, BIG-Geschäftsführer Wolfgang Gleissner, Bundesminister Karl Nehammer und Franz Ruf, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit (v.l.n.r.)

Rasche Verlegung

Die Nachbarschaft zur Cobra bringe wichtige Synergieeffekte für den Ernstfall. „Wir führen hier Sondereinheit und Flugpolizei räumlich zusammen, damit können Einsatzkräfte bundesweit rasch verlegt werden.“ Wie dringend erforderlich das sein kann, habe der Terroranschlag in Wien am 2. November 2020 mehr als eindringlich gezeigt, erklärte ÖVP-Innenminister Karl Nehammer. Die ersten Hubschrauber sollen Anfang 2023 von der neuen Flugeinsatzstelle in Wiener Neustadt aus abheben.

Mit der neuen Zentrale enden auch die beengten Verhältnisse der Wartungstechniker in Wien. Mit dem Neubau wird es endlich ausreichend Platz für die technische Instandsetzung der 16 Polizeihubschrauber geben, meint Stella.

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