Trauer um verunglückten Staatsanwalt und Wohltäter
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In seinem Beruf als Staatsanwalt versuchte Karl Wurzer düstere und schwierige Kriminalfälle rechtlich korrekt zu lösen. Als Privatmann und Familienvater suchte und förderte er Harmonie und Gemeinsamkeit. In der Stadt Amstetten sowie in der Gemeinde Winklarn und vor allem in den dortigen Pfarren herrscht große Trauer über den Unfalltod des beliebten und engagierten Mitbürgers.
Ebenso aber auch im Landesgericht St. Pölten, wo derzeit die schwarze Fahne gehisst ist. „Er war ein sehr umsichtiger und engagierter Kollege, so etwas wie die Seele der Behörde. Wir können es noch gar nicht fassen“, sagte der Leiter der Staatsanwaltschaft St. Pölten Leopold Bien.
Der 47-jährige Wurzer war am Nationalfeiertag bei einer Bergtour am Hochtor im steirischen Gesäuse, auf der er allein unterwegs war, abgestürzt und tödlich verletzt worden. Am Donnerstag wird der dreifache Familienvater in Winklarn begraben. Er hinterlässt eine Ehefrau und drei Kinder im Teenageralter.
Großes Engagement
Wurzer war zeitlebens, zuerst in seiner Heimatpfarre Amstetten Herz Jesu, sowie nach der Übersiedlung in Winklarn ein höchst aktiver Mitarbeiter. In Amstetten leitete er die Jungschargruppe oder war als Nikolaus-Darsteller unterwegs und er unterstützte den Pfarrer bei der Ministrantenarbeit. „Er war für Arbeit und Ratschläge immer zur Stelle, wenn man ihn brauchte“, sagte Pfarrer Roman Stadelmann in einer Laudatio der Pfarre. In Winklarn galt Wurzer als beispielhafter und stolzer Familienmensch, war Lektor bei Gottesdiensten und als Pfarrgemeinderat aktiv. Viel Energie widmete er auch hier den Ministranten, organisierte Ausflüge, die Ratschenaktion vor Ostern oder die Sternsingeraktion.
In der Staatsanwaltschaft St. Pölten sei die Kollegenschaft zutiefst betroffen über den überraschenden Tod Wurzers, berichtete Bien. Als kompetenter Staatsanwalt in Straf- und Sozialsachen und als stellvertretender Medienstaatsanwalt geschätzt, habe Wurzer vor allem auch für den geselligen und menschlichen Zusammenhalt in der Behörde gesorgt. „Über ihn liefen viele Aktivitäten, wie Zusammenkünfte oder die Weihnachtsfeiern“, so Bien. Wurzers Tod sei unbegreiflich. Seit 2008 bei der StA St.Pölten in Diensten war Wurzer der hier am zweitlängsten Beschäftigte, erklärte Bien. Er hinterlasse ein Riesenloch.
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