ÖVP-Spitzenkandidat in St. Pölten: "Wohnungen stehen jetzt schon leer"
Bei den vergangenen Wahlen hat die ÖVP das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte in St. Pölten eingefahren. Das soll am Sonntag anders werden. Der Wahlkampf mitten im Lockdown erschwert die Situation allerdings. ÖVP-Spitzenkandidat Matthias Adl spricht im Interview über Bürgerkontakte während der Pandemie, den Wohnbau und die Sicherheit in der Stadt.
Man habe im Wahlkampf verstärkt auf die sozialen Medien gesetzt, sagt Adl. Dennoch wurde versucht, in direkten Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern zu treten – auch, wenn Abstand gehalten werden musste. Das sei über den Gartenzaun oder auch am Markt passiert.
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KURIER Talk Matthias Adl
Ewiges Thema in St. Pölten ist der Wohnbau, der massiv vorangetrieben wird. „In den nächsten zehn Jahren sollen 5.000 Wohnungen gebaut werden. Das wäre ein Bevölkerungswachstum von über 20 Prozent“, sagt Adl. Dieser löse Sorgen und Ängste bei der Bevölkerung aus, sagt Adl. „Auf der einen Seite, weil man nicht weiß, wer zuzieht. Auf der anderen Seite ist es so, dass viele Wohnungen jetzt schon leer stehen.“ Man fordere daher eine amtliche Leerstandserhebung, damit man Zahlen habe, auf denen man aufbauen könne.
Seit der Hausdurchsuchungen in St. Pölten im Zuge der Ermittlungen zum Terroranschlag in Wien hört man von der ÖVP einen immer lauter werdenden Ruf nach mehr Sicherheit: „Wir wollen nichts zudecken, aber bevor etwas passiert, die Dinge in den Griff bekommen“, sagt Adl. Das soll mit mehr Planstellen für die Polizei funktionieren: „Jede Planstelle, die wir zusätzlich nach St. Pölten bringen, kann helfen, dass die Polizei ordnungsgemäß den Dienst versehen kann und im Sinne der Bevölkerung auch für Sicherheit sorgen kann.“
"Distanziert"
Angesprochen auf die Zusammenarbeit mit der SPÖ, sagt Adl, dass die SPÖ mit der absoluten Mehrheit sehr selten auf die Opposition angewiesen sei. Er spricht in dem Zusammenhang davon, dass es keine Zusammenarbeit sei, sondern eine „Arbeit auf sehr distanziertem Niveau“.
In Zukunft wolle man stärkste Oppositionskraft bleiben: „Es braucht eine starke ÖVP, um überall dort, wo die SPÖ die Hand drauf hat, ihr auf die Finger schauen zu können. Je stärker wir am Wahltag sind, umso stärker können wir das ausnützen.“
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