Mit Liebe und Kompetenz allen eine Chance geben

Mit Liebe und Kompetenz allen eine Chance geben
Der St. Pöltner Emmaus-Gründer Karl Rottenschlager widmet sein Leben Menschen vom Rande der Gesellschaft.

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„Es gibt keine hoffnungslosen Fälle. Im Grunde strebt jeder danach, dass sein Leben gelingen kann“, sagt Karl Rottenschlager und fügt hinzu: „Schließlich braucht man eine Vision.“

Diese Vision, ans Gute im Menschen zu glauben, begleitet Karl „Charly“ Rottenschlager schon sein Leben lang. Jene am Rande der Gesellschaft haben ihn von Anfang an fasziniert, warum kann er nicht genau sagen. „Ich wollte nach dem Theologiestudium Entwicklungshelfer in Malawi werden, aber es stellte sich heraus, dass ich nicht tropentauglich bin. Also dachte ich mir, mein Afrika ist eben hier“, blickt der 75-Jährige zurück.

Dann wurde ein Sozialarbeiter für die Justizanstalt Stein gesucht, doch niemand fand sich. Für Rottenschlager das Signal: „Das ist für mich das Richtige. Es hat mich gereizt, mit diesen Ausgegrenzten etwas zu unternehmen.“

Die ersten Erfahrungen waren ernüchternd. „Da ist dem Buben vom Land (Anm.: geboren in Steyr) eine neue Welt aufgegangen. Es gab insgesamt 19 Sozialarbeiter für 9.000 Gefangene. Ein Häftling hat zu mir gesagt, der Häfen ist eine Schule des Hasses, es braucht aber eine Schule der Liebe. Die Rückfallquote lag bei 80 Prozent. Ich dachte, das darf doch nicht wahr sein.“

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