Landeskulturhauptstadt 2024 drückt auf St. Pöltner Budget
2019 setzte sich Bad Ischl anstelle von St. Pölten als Europäische Kulturhauptstadt für das Jahr 2024 durch. Als Plan B erteilte man sich an der Traisen daraufhin selbst den Zuschlag als Landeskulturhauptstadt, die dann auch gleich als NÖ Landesausstellung fungieren soll.
Mit dieser Entscheidung bekannten sich Stadt und Land NÖ auch zu millionenschweren Investitionen. So sollen etwa im nächsten Jahr 7,5 Millionen Euro für den Kulturschwerpunkt in das neu geplante Kinderkunstlabor (KiKuLa) fließen, weitere 8 Millionen folgen dann noch 2024. 1,4 Millionen Euro werden allein in den Standort des Großprojekts, den St. Pöltner Altoona-Park gesteckt.
Synagoge bis Alumnatsgarten
Um die Ehemalige Synagoge als Ausstellungszentrum fit für 2024 zu machen, investieren Stadt, Land und Bund gemeinsam 4,6 Millionen Euro - ein Großteil davon wird aber ebenfalls erst 2024 bezahlt werden.
Bis 2024 soll auch der St. Pöltner Karmeliterhof für Veranstaltungen überdacht werden, Kostenpunkt für 2023: 1,2 Millionen Euro. Events sollen auch am Domplatz stattfinden, der momentan noch um 3,7 Millionen Euro umgebaut wird. Ebenfalls für die Landeskulturhauptstadt relevant ist die Neugestaltung des Alumnatsgartens um 1,3 Millionen Euro.
Diese Investitionen gilt es nun auch trotz finanziellen Mehrbelastungen durch Pandemie, Teuerung und Energiekrise zu stemmen. „Wir sind viele Verpflichtungen eingegangen. Diese Projekte zu stoppen hieße auch auf Förderungen von Bund und Land zu verzichten“, erklärt Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ).
Sehr vorsichtiges Budget
Deshalb greift die nö. Landeshauptstadt auch 2023 tief in die Tasche. Im am Dienstag präsentierten Budget-Voranschlag ist ein Investitionsvolumen von insgesamt rund 60 Millionen Euro vorgesehen. Im Größenvergleich liege St. Pölten damit auf Augenhöhe mit Salzburg.
Generell rechnet St. Pöltens Finanzchef Thomas Wolfsberger im kommenden Jahr mit Aufwendungen in Höhe von 232 Millionen Euro, dem gegenüber stehen Erträge von etwa 222 Millionen Euro. Unter dem Strich also ein Minus von etwa 9 Millionen Euro. „Das werden wir aber ziemlich sicher nicht erreichen“, spricht Wolfsberger von einer äußerst vorsichtigen Budgetierung.
Zwar treffen auch St. Pölten die Teuerungen – etwa bei Personalausgaben, die um fast 4 Mio. Euro steigen – etwa. Diese Mehrkosten gibt man aber noch nicht an die Bevölkerung weiter. „Lange können wir diese Last auch nicht mehr abfedern, wenn nicht bald Hilfe vom Bund ankommt“ gibt Stadler aber zu bedenken.
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