Neuer Glanz für die ehemalige Synagoge in St. Pölten

Neuer Glanz für die ehemalige Synagoge in St. Pölten
4,6 Millionen Euro werden in die Generalsanierung investiert, unter anderem muss das Dach erneuert werden.

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Sie kamen in der Nacht auf den 10. November 1938. Angehörige der SS und der SA drangen in die Synagoge in der Dr.-Karl-Renner-Promenade ein, zerschlugen Fenster und legten ein Feuer. Die Reichspogromnacht hatte auch St. Pölten erfasst, Mitglieder der jüdischen Gemeinde konnten die Flammen aber rasch löschen.

Doch nur Stunden später standen wieder Nationalsozialisten vor den Toren der Synagoge. Kurze Zeit später brannten Bücher, Wasserleitungsrohre hingen aus der Wand, ein paar Männer hatten die Kuppel erklommen und den Davidstern aus der Verankerung gerissen. Sieben Jahre später wurde das Gebäude bei Bombenangriffen weiter schwer beschädigt.

Neuer Glanz für die ehemalige Synagoge in St. Pölten

Blick in die ehemalige Synagoge in St. Pölten

Es sollten mehrere Jahrzehnte vergehen, bis das Haus im Herzen der Landeshauptstadt in den 80er-Jahren renoviert wurde. Jetzt will man der ehemaligen Synagoge neues Leben einhauchen. Das historische Kulturjuwel soll laut Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner nicht nur als Museum, sondern auch als „Ort der Begegnung“ fungieren. Die Kosten von 4,6 Millionen Euro werden zwischen Bund, Land und Stadt aufgeteilt.

Barrierefrei

Zu tun gibt es für das Team um Architekten Wolfgang Pfoser jedenfalls genug. So muss unter anderem das Dach repariert und die Haustechnik erneuert werden. Zudem soll ein barrierefreier Zugang entstehen, dafür wird unter anderem ein Lift eingebaut. Ende 2023 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Neuer Glanz für die ehemalige Synagoge in St. Pölten

Politiker und Architekt Pfoser (re.) präsentierten das Projekt

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und Bürgermeister Matthias Stadler erwähnten auch die wichtige Rolle, die die Synagoge in Zukunft spielen soll. Das Haus soll nicht nur „die Erinnerung an das dunkelste Kapitel der Geschichte wachhalten“, sondern auch ein Highlight beim Kulturschwerpunkt 2024 sein.

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