Fridays For Future NÖ: „Klimaschutz ist Ländersache“

Eine Demonstration mit vielen Menschen und Schildern in einer Stadt.
2.000 Aktivistinnen und Aktivisten aus Niederösterreich demonstrierten in der Landeshauptstadt für eine grüne Zukunft.

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Laute Musik und Hunderte Jugendliche am Freitagmittag in der Innenstadt – ein Bild, das man in St. Pölten nur von Zeiten des Schulschlusses kennt. Statt Feiern stand für die Jugend aber Streiken auf dem Plan.

Wie auch Millionen andere Teilnehmer auf der ganzen Welt setzten sich in der Landeshauptstadt 2.000 Demo-Besucher im Rahmen des achten globalen Klimastreiks der Organisation „Fridays For Future“ (FFF) für eine grünere Zukunft ein.

Bevor die laut den Veranstaltern größten Klimademo „die es in Niederösterreich je gab“ um 12.30 Uhr startete, präsentierten die Klimaaktivistinnen und -aktivisten in einer Pressekonferenz ihre Forderungen, die sich vor allem an das Land NÖ richteten.

Eine Gruppe junger Leute demonstriert mit einem Banner „Alle fürs Klima“ vor einem Gebäude.

Die Vertreter von FFF NÖ und Parents For Future vor dem St. Pöltner Rathaus

„Die Politik muss die großen Weichen stellen, damit sich klimafreundliches Verhalten auszahlt und klimaschädliches Verhalten unattraktiv wird“, so Johanna Frühwald von FFF St Pölten: „Hier brauchen wir die Bundesregierung, aber auch die Landespolitik. Das Land NÖ muss der größten Herausforderung unserer Zeit jetzt endlich mutig begegnen.“

Klimaneutrales NÖ bis 2030

Viele klimarelevante Felder wie etwa die Raumordnung, das Baurecht, Straßenprojekte oder der öffentliche Verkehr würden nämlich in der Kompetenz der Länder liegen, was auch ein Bekenntnis des Landes NÖ zum Pariser Klimaabkommen notwendig mache. Klimaneutralität bis 2030 solle durch einen Landtagsbeschluss als Ziel manifestiert werden. Auch konkrete Maßnahmen wie der Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel sowie der Radinfrastruktur im Bundesland wurde durch die Aktivisten gefordert.

Über 7.000 Unterstützer einer Petition der Organisation „Parents for Future“ sprachen sich außerdem für die sofortige Einführung des 1-2-3-Klimatickets für NÖ aus. Ihre Forderungen übergaben die Aktivisten im Rahmen der Demo ebenfalls am Freitag bei einer Zwischenkundgebung am Landhausplatz im St. Pöltner Regierungsviertel.

Eine junge Frau hält ein Schild mit der Aufschrift „Das ist auch Deine Krise, Matthias“.

Die Aktivisten richteten ihren Appell auch an die Stadtpolitik unter St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler. 

Eine Klimastreik-Demonstration in St. Pölten mit einem Wagen für erneuerbare Energien.

Gestartet wurde am Bahnhofsplatz

Menschen demonstrieren mit Schildern für Klimaschutz in einer Stadt.

Eine Demonstration für Klimaschutz zieht durch eine belebte Stadtstraße.

Die Aktivisten zogen durch die Innenstadt

Eine Demonstration für erneuerbare Energien in St. Pölten mit vielen Teilnehmern und Schildern.

Eine Demonstration für Klimaschutz in einer belebten Stadtstraße mit vielen Schildern.

Eine Menschenmenge demonstriert in der Innenstadt von Wels, Österreich.

Endstation war dann der Rathausplatz

Eine Menschenmenge versammelt sich auf einem Platz mit einer hohen Säule im Hintergrund.

Danach führte die Demonstrationsroute, angeführt durch einen von einem E-Auto gezogenen Demowagen, wieder zurück ins Herz der Landeshauptstadt, auf den Rathausplatz. FFP2-Masken-Pflicht, 3-G-Regel und Polizisten sorgten für Sicherheit.

Bodenversiegelung durch Straßenbau 

Zentrales Thema der Schlusskundgebung war die fortschreitende Bodenversiegelung im Bundesland. Diese werde vor allem durch Straßenbauprojekte wie die S8 oder auch die in St. Pölten stark polarisierende geplante S34 weiter vorangetrieben.

Neben dem groß angelegten Klimastreik aller FFF Ortsgruppen Niederösterreichs in St. Pölten wurde auch noch in 13 weiteren Städten für Klimagerechtigkeit demonstriert. In Wien stand im Rahmen der Demonstration, die ab 12 Uhr vom Praterstern in die Leopoldstadt führte, auch ein Protest gegen den Lobau-Tunnel auf dem Programm.

Ein belebter Stadtplatz mit einer barocken Säule und Cafés im Hintergrund.

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