Die Schneiderinnen des Nikolaus arbeiten in St. Pölten

Die Schneiderinnen des Nikolaus arbeiten in St. Pölten
Schwester Bernadette Hofer fertigt in der Paramentestickerei liturgische Gewänder. Am 6. Dezember bietet sie aber ein ganz besonderes Service für Nikolause.

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Der Heilige Nikolaus war bereits in seiner Zeit als Bischof von Myra rund um 300 nach Christus als großer Kinderfreund bekannt. Bis heute sind seine bischöflichen Attribute - Stab, Mütze und Mantel - seine Erkennungsmerkmale geblieben.

Deshalb ist es auch naheliegend, dass sich der Nikolaus seine Schneiderinnen immer noch mit Diakonen, Priestern und auch Ministranten teilt. In Niederösterreich ist das Paramentestickerei in der Dr. Karl-Renner-Promenade in St. Pölten. 

Mit alten Techniken zu neuem Glanz

Seit dem späten 19. Jahrhundert fertigen dort franziskanische Schulschwestern gemeinsam mit weltlichen Kolleginnen liturgische Ausstattungen, Bekleidungen und Kelchwäschen. Schwester Bernadette Hofer und ihre Kollegin Eveline Lindner bringen aber auch historische Gewänder und Tücher wieder auf Vordermann, wofür sie teils uralte Handarbeitstechniken verwenden. 

Die Schneiderinnen des Nikolaus arbeiten in St. Pölten

Dieses Priestergewand mit reicher Stickerei wurde in St. Pölten gefertigt.

Neben ihren liturgischen Arbeiten bietet Schwester Bernadette einmal im Jahr auch einen ganz besonderen Service an. Rund um den 6. Dezember können Nikolaus-Darsteller passende Gewänder aus der Paramentestickerei ausleihen. Ursprünglich wurden dafür 25 Garnituren verwaltet.

"Vor ein paar Jahren habe ich einige davon zum Kauf angeboten. Diese Leute kommen natürlich jetzt nicht mehr, um sie Gewänder auszuleihen", erzählt die Schneiderin über den Grund, warum immer weniger Nikolauskleidung ausgeborgt wird. Einige Stücke hätte sich die Dompfarre aber natürlich behalten.

Die Schneiderinnen des Nikolaus arbeiten in St. Pölten

Schwester Bernadette verwaltete den Gewänder-Verleih.

Nach einer kompletten Verleih-Flaute vor zwei Jahren, wurde das Angebot im Vorjahr - wenn auch weniger als früher - wieder in Anspruch genommen, wie Schwester Bernadette erzählt. Heuer sind ebenfalls - trotz Lockdown - Nikolausbesuche erlaubt, weshalb in diesem Jahr wieder einige Gewänder ausgeborgt wurden. 

Nikolobesuch mit Sicherheit

"Dass das Brauchtum rund um den beliebten Volksheiligen zu Hause unter Einhaltung der 3G-Regel und mit FFP2-Maske (bei 2G-Nachweis auch ohne Maskenpflicht) erfolgen kann, begrüßt man seitens des Katholischen Familienverbands der Diözese St. Pölten.

Außerdem seien auch Nikolausfeiern im Rahmen von katholischen Gottesdiensten möglich. Es wird aber appelliert, "den Nikolausbesuch dennoch mit Vorsicht und größtmöglicher Eigenverantwortung zu feiern."

Wie eine Nikolausfeier in den eigenen vier Wänden gestaltet werden kann, zeigt das Buch "Der heilige Nikolaus" des Katholischen Familienverbands. "Neben Wissenswertem über den Heiligen bietet es auch Rezepte, Lieder und eine Geschichte über das Teilen", geben die Herausgeber Einblicke. 

Um 7,90 Euro (für Mitglieder 5 Euro) ist das Buch beim Familienverband erhältlich. Bestellungen unter: Familienverband der Diözese St. Pölten, Schreinergasse 1, 3100 St. Pölten, Tel.: 02742/354203, Mail: info-noe@familie.at.

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