Plastikschmuck am Christbaum ist Schnee von gestern

Plastikschmuck am Christbaum ist Schnee von gestern
Elvira Bachinger möchte die Christbäume der St. Pöltner Schreinergasse heuer plastikfrei dekorieren. Dabei braucht sie aber Unterstützung:

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Christbaumkugeln, Lametta, Girlanden und Engelshaar eint nicht nur ihr Verwendungszweck als Weihnachtsschmuck, sondern auch ihr Hauptbestandteil: Plastik.

Kunststoff-Behang ist aber nicht nur beim Dekorieren des Familien-Weihnachtsbaums üblich, sondern auch in öffentlichen Räumen. So schmückt normalerweise auch die Stadt St. Pölten die Christbäume in der Innenstadt.

"Enkeltauglicher Schmuck"

In der Schreinergasse übernimmt das Dekorieren aber heuer Elvira Bachinger. Ihr Ziel: Alle Christbäume der Gasse „plastikfrei enkeltauglich zu schmücken“. „Zwei habe ich bereits mit Holzschmuck vom Flohmarkt dekoriert“, erzählt die Inhaberin des Bioladens „Gutding“. Bei den restlichen zwölf Bäumen sei sie nun aber auf Unterstützung angewiesen.

Plastikschmuck am Christbaum ist Schnee von gestern

Beim Dekorieren der Schreinergasse helfen alle zusammen.

Anfang dieser Woche startete Bachinger deshalb via Facebook einen Aufruf. Kinder sind eingeladen, beispielsweise den Nähkästen der Eltern oder auch den Wald nach potenziellem Christbaumschmuck zu durchforsten. Wer die Deko dann bei „Gutding“ in der Schreinergasse 4 abgibt, bekommt als Dankeschön eine Schokoladenkostprobe.

Verschönerung und Bewusstseinsarbeit

Bereits im Gespräch mit dem KURIER am vergangenen Dienstag berichtete Bachinger von ersten Spenden. „Eine Dame hat heute Klopapierrollen vorbei gebracht“, erzählt Bachinger. Auch Ton oder Kiefernzapfen würden sich gut anbieten.

Für die Bioladen-Inhaberin steht bei der Aktion aber nicht nur die Verschönerung der Schreinergasse im Vordergrund: „Wir wollen hier auch Bewusstseinsarbeit leisten. Viele wissen zum Beispiel nicht, dass auch in Geschenkpapier Kunstfasern enthalten sind“, so Bachinger.

Nicht so streng

Deshalb wolle man auch bei den Schmuckspenden nicht zu streng sein, aber die Leute sensibilisieren. „Man kann sich ja auch fragen, was passiert, wenn dieses Material der Witterung ausgesetzt ist und was landet davon im Boden“, so Bachinger. Nach Weihnachten können sie sich auch ein gemeinsames Abschmücken mit Mülltrennen vorstellen.

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