Ferdinand Porsches Ikone kehrt nach 100 Jahren heim

Eine Gruppe von Männern posiert mit einem alten, weißen Rennwagen vor einem Stadttor.
Wiener Neustadt als Kulisse für Dreharbeiten mit dem legendären Austro-Daimler ADS R „Sascha“. Das Stück Automobilgeschichte wurde von Ferdinand Porsche entworfen.

Automobil-Enthusiasten könnten ins Schwärmen geraten. Der Klang des wassergekühlten 1,1-Liter-Reihenvierzylinders mit zwei oben liegenden Nockenwellen dröhnt seit Dienstag durch die Gassen der Wiener Neustädter Innenstadt. 100 Jahre nachdem in Wiener Neustadt Motorsportgeschichte geschrieben wurde, kehrt ein besonders geschichtsträchtiges Vehikel an seinen Geburtsort zurück.

Der Austro-Daimler ADS R „Sascha“, 1922  von niemand geringerem als Ferdinand Porsche konzipiert, verschlug es zurück in seine alte Heimat.

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Die 598 Kilo leichte Rennversion des wertvollen Stücks Automobilgeschichte ist der Hauptdarsteller einer Filmdokumentation der Porsche AG. Die Dreharbeiten dazu finden diese Woche in der Geburtsstätte des Sascha statt, Plätze in der Innenstadt dienen als Kulisse. Ferdinand Porsche war um 1921 Entwicklungs- und Produktionsleiter bei Austro-Daimler in Wiener Neustadt. Zusammen mit dem Firmenteilhaber Joseph Graf Kolowrat-Krakowsky starteten sie ein Herzensprojekt: einen Kleinwagen in größerer Stückzahl zu einem niedrigen Preis zu fertigen.

Ein Mann fährt einen Oldtimer mit einem Pik-Symbol auf der Motorhaube.

Gebaut wurde neben dem geplanten Kleinwagen mit nur 1.100 ccm Hubraum auch eine drahtige Rennversion: der ADS R „Sascha“, benannt nach dem Spitznamen des Industriemagnaten und Filmproduzenten Kolowrat-Krakowsky, der das Projekt finanzierte.

Sechs Monate restauriert

Zum 100. Geburtstag wurde der Oldtimer vom jüngsten Mitarbeiter der Museumswerkstatt, Jan Heidak (28), in sechsmonatiger Handarbeit restauriert und fahrtüchtig gemacht. Die Pläne des Porsche Museums mit dem Sascha verrät Werkstattleiter Kuno Werner: „Wir werden dafür sorgen, dass ihn Interessierte fahrbereit auf vielen Events antreffen können.“
 

Der Motorraum eines weißen Oldtimers mit einem roten Pik-Symbol.

Ein Mann fährt ein Oldtimer-Auto vor einer großen Kirche entlang.

Ein Rennfahrer in einem alten Auto umringt von Zuschauern vor einer Stadtkulisse.

Ein Rennwagen bei der Targa Florio am 2. April 1922, umringt von Zuschauern.

Ein Oldtimer-Rennwagen mit zwei Fahrern rast auf einer staubigen Straße.

Ein Mann fährt einen Oldtimer auf einer asphaltierten Straße.

Ein Mann fährt einen Oldtimer mit einem Pik-Symbol auf der Motorhaube.

Ein Mann repariert den Motor eines Oldtimers in einer Werkstatt.

Dass Wiener Neustadt in der TV-Doku über das geschichtsträchtige Automobil derart prominent vorkommt, freut besonders die Stadtverantwortlichen. „Wiener Neustadt ist stolz darauf, eine wichtige Station im Lebenslauf von Ferdinand Porsche gewesen zu sein. Mit diesen Dreharbeiten zeigt das Unternehmen, dass es auch heute noch auf seine Wurzeln nicht vergisst und den Bogen von der Geschichte in die Gegenwart und Zukunft spannt. So wird auch Wiener Neustadt im Rahmen der Porsche-Medienproduktion ins Rampenlicht gesetzt“, erklärt Bürgermeister Klaus Schneeberger.

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Die Beiträge werden im Dezember 2023 in den Porsche eigenen Medien „9:11 Magazin“ und „Christophorus“ veröffentlicht. Schauplätze der Produktion waren etwa der Domplatz, der Reckturm, die Militärakademie oder die Beethovenallee und der Stadtpark. Auch das Oldtimermuseum in der Stadionstraße ließ er nicht aus.

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