Lösung gesucht: Gipfel zu Explosion bei Kreditzinsen
Seit Monaten steigen die Zinsen bei Krediten. Jene, die sich ein Haus oder eine Eigentumswohnung gekauft haben und dafür einen Kredit mit variablem Zinssatz aufgenommen haben, trifft es besonders hart. Mittlerweile hat sich die monatliche Zinsbelastung innerhalb eines Jahres etwa verdoppelt.
"Das Problem ist größer, als es jetzt diskutiert wird. Wir haben in Österreich die absurde Situation, dass auf Kreditseite seit Jahrzehnten extrem spekulativ, aber auf Anlageseite extrem konservativ vorgegangen wird. Die Österreicher werden auf beiden Seiten getroffen", sagt dazu Bankmanager Andreas Treichl. Nach Angaben der Nationalbank sind nur sechs Prozent der Wohnbaukredite fix verzinst.
300 Milliarden Euro an Bankeinlagen
Laut Treichl liegen österreichweit derzeit 300 Milliarden Einlagen in den Banken. Pro Haushalt seien das im Durchschnitt 75.000 Euro. "Das ist kein Problem für Leute an der Armutsgrenze und kein Problem der Reichen, aber im Wesentlichen ein Problem der Mittelklasse. Diese verzeichnen seit 15 Jahren Jahr für Jahr Verluste", so der frühere Erste-Group-CEO.
Er fordert daher, dass in Österreich massiv an der Finanzbildung gearbeitet werden muss. Man müsse jungen Menschen die Möglichkeit geben, Eigentum aufzubauen und den Menschen helfen, die derzeit Probleme haben.
"Auf Stundungen verzichten"
Finanzminister Magnus Brunner trifft dazu heute Willibald Cernko von der WKÖ (Bundessparte Bank und Versicherung) zu einem Arbeitsgespräch. "Den Menschen, die derzeit Probleme haben, muss man helfen, das ist das allerallerwichtigste", so Treichl am Mittwoch im Ö1-Morgenjournal.
"Das schlechteste Geschäft für eine Bank ist ein Kredit, der nicht zurückbezahlt wird. Also da werden sie den Kunden schon helfen wollen", meint Treichl.
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Was Banken kurzfristig tun können? "Das sind Stundungen, auf die Mahnspesen verzichten", schlägt Treichl vor und erklärt: "Derzeit sind Fixkredite billiger als variable, also mit den Leuten reden, unter Umständen umschulden, ihnen die erhöhten Kosten, die sie derzeit haben, weitestgehend ausgleichen zu können."
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