Roman Josef Schwendt macht Austropop modern
KURIER: Für alle, die dich noch nicht kennen, wie kann man sich deine Musik vorstellen?
Roman Josef Schwendt: Es ist Dialekt-Pop. Es ist so was wie Austropop, nur bei Austropop hat man irgendwie die ältere Generation wie Ambros und Danzer im Kopf – mit Dialekt-Pop mache ich das ein bisschen moderner. Ich habe zwar Lieder nur mit Gitarre, aber auch Lieder mit Band, mit vollem Programm. Ich mache es musikalisch einfach moderner und aktueller – moderner Austropop sozusagen.
Und warum hast du dich für dieses Genre entschieden? Bist du selbst jemand, der Wolfgang Ambros, Georg Danzer und Co. rauf und runter gehört hat?
Nein, eigentlich gar nicht. Ich bin ursprünglich mit den alten Hardrockern von den Stones über Deep Purple und wen es da noch so gegeben hat aufgewachsen. Ich bin sehr spät zum Austropop gekommen und das ist mir mehr oder weniger passiert. Ich habe alles Mögliche durchprobiert, Englisch gesungen, Hochdeutsch gesungen und dann bin ich mal auf der Bühne gestanden und singe ein Dialektlied und plötzlich drehen sich alle zu mir, alle singen mit. Und ich habe mir gedacht: „Das gibt’s ja nicht, sehe ich all die Jahre nicht, wie gut das funktioniert?’“ Und dann hab ich mir gedacht: „Klar, ich muss Dialekt schreiben, so wie ich red, so wie ich denk“. Und auf einmal sind die Türen nach der Reihe aufgegangen. Es war wie eine Eingebung.
Wenn man jetzt deine Lieder bzw. deine Texte kennt, kennt man dann dich?
Wenn man genau hinhört, schon. Jedes Lied hat einen Funken Wahrheit im Kern und Märchen drum herum, damit man die Geschichte ein bisschen aufblasen kann.
KURIER Talk mit Roman Schwendt
Ist es schwer, diese Märchen zu erzählen?
Nein, sonst würde ich es nicht tun. Krampfhaft etwas schreiben, das kann ich nicht, da tu ich mir schwer. Es ist bei mir mehr so, dass mir das passiert. Ich sauge den ganzen Tag auf, was so rund um mich passiert, so wie ein Schwamm – und dann ist ab und zu ein Lied da und manchmal halt nicht. Und Themen, die mich sehr beschäftigen, werden meistens zu einem Lied.
Welche Themen sind das?
In erster Linie Beziehungsgeschichten, Liebesthemen und so etwas – das kennt, glaube ich, jeder. Aber auch so Selbstentwicklungsgeschichen – wenn man ein Lied schreibt, ist das ein bisschen wie Selbsttherapie. Ich versuche schon immer zu verallgemeinern, ich will ja nicht nur über mich singen, ich will Leute damit ja auch berühren. Und ich habe das schon immer wieder, dass ich Nachrichten bekomme, wo steht: „Das passt genau zu meiner Situation. Ich finde mich darin wieder.“ Das ist der Moment wo ich mir denke: „Cool, deswegen mache ich das.“
Wenn man auf ein Konzert von dir geht, zum Beispiel auf das morgige in der Wiener Stadthalle, was erwartet einen da?
Ein sehr buntes Programm. Ich bin ein Fan davon, dass man sich nicht zu sehr auf einen Sound versteift, damit die Abwechslung gegeben ist. Bei mir gibt es Lieder mit cooler Band, leiwanden Gitarrensoli, dann gibt es Nummern, die spielen wir zu zweit mit Gitarre. Nummern, da spiele ich alleine.
Es ist der erste Auftritt seit Längerem. Wie geht’s dir da davor? Bist du nervös?
Ich habe noch keine Zeit gehabt, nervös zu sein, weil so viel zum Vorbereiten und zu proben ist. Aber wir haben tatsächlich mit ganzer Band das letzte Mal live vor echtem Publikum vor eineinhalb Jahren gespielt. Ein Onlinekonzert ist okay, aber nicht das Selbe. Die Nervosität wird dann kurz vorher einschießen, das Adrenalin, das man braucht, bevor man auf die Bühne geht.
Und wie ist es dann nach so einem Konzert? Wie lässt du den Abend ausklingen?
Das kannst du mich dann am Sonntag fragen (lacht). Es wird eine Aftershowparty geben.
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