Was ist dann passiert? Nach drei erfolgreichen Alben hast du aufgehört. Warum?
Ich glaube, ich bin einfach älter geworden und habe dann gemerkt, dass ich nicht mehr so weitermachen möchte. Es war eine schöne Zeit, die ich nicht missen möchte. Ich werde da die ganzen Sachen sicher nicht löschen lassen oder so. Mit 17 habe ich mich gefragt, wie es weitergeht. Ich habe mich auch privat entwickelt und gehe jetzt in eine andere Richtung – auch mit der Musik. Und da habe ich dann entschieden, dass ich selbst bei meinen Songs mitarbeiten, selbst mitschreiben und wirklich aktiver an den Projekten arbeiten möchte, als ich es früher gemacht habe. Und jetzt erzählen meine Songs Geschichten, die mir eins zu eins so passiert sind.
Singst du wieder auf Deutsch? Was erwartet uns ab Mai, wenn der erste neue Song von dir herauskommt?
Deutsch-Pop. Wir haben jetzt fünf Songs. Bei „Endgame“ habe ich den Text ganz, ganz allein geschrieben. Was eigentlich etwas sehr Intimes und Privates ist. Und ich bin gespannt, wie es dann für mich ist, wenn die ganzen Songs draußen sind und jeder einen Einblick in meinen Kopf bekommt.
Da gibst du dann doch wahrscheinlich mehr preis, als zum Beispiel bei deinem Hit „Auch andere Mütter haben fesche Söhne“.
Ja, definitiv. Es ist schon ein bisschen was anderes und auch die Themen haben sich verändert. Damals war ich 14 Jahre alt. Aber ich mag den Song immer noch sehr gerne, ich finde ihn cool.
Du standest auf der Bühne und bist aber gleichzeitig noch in die Schule gegangen. Wie war das damals? Gab es Konkurrenzkämpfe?
Nein, also man muss sagen, dass ich nie unglaublich schlechte Erfahrungen in der Schule gemacht habe. Natürlich bekommt man hin und wieder Blicke, wenn man in diesem Alter Schlager bzw. Volksmusik macht. Es war aber schon manchmal kompliziert und deswegen wollte ich dann nicht mehr in den Schulen singen – also in meinen nicht. Aber so schlechte Erfahrungen habe ich nicht gemacht, da habe ich schon viel Schlimmeres gehört.
Also konntest du mit dem Ruhm gut umgehen?
Es hat sich nie so nach großem Ruhm angefühlt. In der Schule kannte mich ja jeder, da war ich ja keine Sängerin, sondern Mitschülerin. Und mein Freundeskreis ist über die Zeit auch immer derselbe gewesen, da haben mich alle schon gekannt, als ich noch keine Musik gemacht habe. Es hat sich nie so groß angefühlt.
Deine Karriere hat schon sehr, sehr früh begonnen. Man sagt ja oft, dass man Dinge, die man in jüngeren Jahren gemacht hat, bereut. Wie ist das bei dir?
Also ich will nicht sagen, dass es immer leicht war, aber ich würde es auf jeden Fall wieder so machen. Die Leute, die ich damals kennengelernt habe, haben mir bis heute immer wieder geholfen. Dadurch, dass ich so früh angefangen habe, war auch sehr früh mein Name in diesem Topf. Und jetzt, wenn ich neue Leute im Musikbusiness kennenlerne, habe ich immer schon was zu erzählen, was ich alles gemacht habe, was natürlich wieder beeindruckend wirkt und sie dann wiederum eher mit mir zusammenarbeiten wollen. Es ist also schon ein Vorteil, dass ich so viele Jahre schon im Musikbusiness bin, und ich bin da viel gewachsen.
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