Euratsfeld: Ein Rollstuhltest, der Eindruck hinterließ

Trainer Daniel Kogler (r.) mit gelehrigen Schülern aus dem Josephinum
Wieselburger Schüler sammelten beim Rollstuhlbasketball bei Euratsfelder Verein Erfahrung fürs Leben

„Im Sportrollstuhl in der Turnhalle dem Basketball nachzuhetzen war eine coole Erfahrung. Danach wieder auf gesunden Beinen stehen zu dürfen, aber auch.“

Solche und ähnliche Aussagen waren von den Schülern des Wieselburger Francisco Josephinums zu hören, die am Rollstuhl-Basketball-Workshop teilnahmen. Er habe den Schülern angeboten, freiwillig diese Erfahrungen zu sammeln und einem ihrer Mitschüler, der auf den Rollstuhl angewiesen ist, Solidarität zu zeigen, berichtete Religionsprofessor Andreas Pichlbauer. 19 Fußgänger und der Rollstuhlfahrer übersiedelten zum zweieinhalbstündigen Experiment in die Sporthalle nach Euratsfeld. In der dortigen Heimstätte des Rollstuhlsportvereins gab Obmann Daniel Kogler sehr bereitwillig das Wissen und das notwendige Equipment für die lernwilligen Schüler aus. Die Einschulung zur Handhabung der sportlichen vierrädrigen Flitzer und die Spielregeln wurde rasch aufgesaugt. Und dann durfte auch schon der jugendliche Ehrgeiz in einem Mini-Turnier sprühen.

Inklusion

Rollstuhlbasketball sei im Sinne der Inklusion für Rollstuhlfahrer und Fußgänger eine ideale Möglichkeit, gemeinsam sportlich aktiv zu sein, sagte Pichlbauer.

Anfragen von Schulen gebe es jetzt nach den Corona-Lockdowns wieder häufiger, erzählte Rollstuhlvereinschef Kogler. Er gründete Ende 2019 den Verein, dessen Aktivitäten gleich in den zwei nachfolgenden Pandemiejahren fast zum Erliegen kamen.

„Doch jetzt sind wir wieder aktiv und haben jeden Freitagabend unser Training in der Turnhalle“, berichtete er. Es sind 25 Vereinsmitglieder im Alter zwischen 12 und 62 Jahren und immer wieder Interessierte, die am wöchentlichen Training teilnehmen.

Dabei wird am häufigsten Basketball, aber auch Boccia oder Bogenschießen geübt. „Wir bestreiten keine Wettkämpfe, es steht die Stärkung der körperlichen Fähigkeiten im Umgang mit dem Rollstuhl im Zentrum“, erklärte Trainer Kogler. Auch Kooperationsprojekte mit der Physio-Sparte der FH St. Pölten bringen willkommene Abwechslung und wertvolle Erkenntnisse für beide Seiten, verspürte der Obmann wieder Aufwind für seinen Verein.

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