Schon im April dieses Jahres hätte sein Nachfolger bzw. seine Nachfolgerin gewählt werden sollen. Coronabedingt wurde das allerdings in den Herbst verschoben. Am Montag ist es nun so weit. Danach wird alles anders sein im Verein, zumindest im Vorstand – keines der sechs Vorstandsmitglieder wird wieder eine Funktion übernehmen. Laut Auer ist es aber kein „Scheiden im Bösen“, sondern das Gegenteil: „Wir haben das im Vorstand so entschieden, es ist schwierig für ein neues Team, wenn noch einige dabei sind, die die alte Schiene fahren.“ Darüber, wer die „neue Schiene“ vorgeben wird, wollte sich Auer nicht äußern.
Über die neuen „Regisseure“ für die sommerlichen Festspiele will er vorerst gar nichts sagen. Obmann-Stellvertreter Marcus Strahl, Intendant der Wachaufestspiele: „Das wird man am Montag sehen.“ Nur so viel: „Es gibt ein paar Kandidaten.“ Theoretisch könnten sich auch am Montag noch welche melden, um bei der Abstimmung mitzumischen. Ein Name ist dennoch im Vorfeld durchgesickert und wird auch schon länger gehandelt: Kristina Sprenger. Die ehemalige TV-Schauspielerin (Soko Kitzbühel) und nunmehrige Intendantin des Stadttheaters Berndorf gilt als Favoritin für die Auer-Nachfolge.
Rückblick
Werner Auer ist jedenfalls zufrieden mit seiner letzten Saison als Obmann. Und auch mit dem Erbe, das er als Theaterfest-Chef hinterlässt. Er habe versucht, die Marke „Theaterfest“ nach außen zu öffnen und als Qualitätssiegel zu gestalten und zu prägen. „Das hat sich wunderbar entwickelt in den letzten zwölf Jahren“, resümiert Auer.
Zudem sei es ihm von Anfang an ein Anliegen gewesen, die Gesprächskultur zu verbessern, jeder sollte offen sprechen und sagen können, was ihm am Herzen liegt. Das sei unter seinem Vorgänger Peter Loidolt, Gründer der Festspiele Reichenau, nicht möglich gewesen. „Der Verein war von Anfang an als Ort des Austausches gedacht, wo man sich auch abstimmt und gemeinsam an einer Sache arbeitet. Alle Mitgliedsbühnen wollen Sommertheater machen“, so Auer. Jetzt stehe das Kollegiale wieder im Vordergrund, das Konkurrenzdenken sei zurückgegangen. Nun ist es ihm ein Anliegen, dass sich der Verein auch in Zukunft um die Mitgliedsbühnen kümmert und die Qualitätsschiene beibehält. Dem neuen Vorstand werde er unterstützend zur Verfügung stehen, sofern dieser das möchte.
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