„Das ist jetzt schon das zweite Mal. Diesmal werde ich mein Projekt aber durchziehen“, betont Sedlacek Koch im Gespräch mit dem KURIER, allerdings auf einer anderen Route. Sie führt ihn nun von Les Sables d'Olonne (Frankreich) auf Kurs Nordwest, vorbei an den Britischen Inseln und dann weiter östlich von Island in den Hohen Norden, nach Spitzbergen, wo es mitunter gefährlich werden kann.
„Spitzbergen ist noch weiter nördlich als die Nordwestpassage und daher von der Eissituation her noch herausfordernder“, meint Sedlacek Koch und bezeichnet es als „Husarenritt“, weshalb der Starttermin um einen Monat nach hinten verschoben wird – auf den 15. August. Trotzdem: „Das kann rau werden, so wie im Süden dann in der Antarktis.“ Es bleibt also nicht bei einem Husarenritt. Hat er den ersten hinter sich gebracht, geht es weiter über den Atlantik nach Süden, östlich vorbei an Island, den Azoren und den Kap Verden, um schließlich in das Südpolarmeer einzusegeln. „Ganz im Süden passiere ich dann das Kap der Guten Hoffnung, Kap Leeuwin, Tasmanien, Stewart Island und schließlich Kap Hoorn, bevor ich meinen Kurs wieder nach Norden ändere und zurück nach Les Sables d'Olonne segle“, legt der Segelpionier seinen ganzen Plan dar. Die neue Strecke umfasst 32.000 Seemeilen und ist damit in der Distanz mit der ursprünglichen vergleichbar.
Allerdings bringt sie Sedlacek Koch um die Möglichkeit eines weiteren Weltrekordes: Denn die Nordwestpassage hat bisher aufgrund der Wetterkapriolen noch nie jemand einhand und ohne Motor durchquert – dieses Vorhaben werde aber noch nachgeholt, versichert der Profiskipper dem KURIER.
Mit dem „Ant-Arctic-Lab“ will Sedlacek aber nicht nur Rekorde brechen, sondern auch auf die Auswirkungen des Klimawandels hinweisen, „der überhaupt erst möglich macht, alle Ozeane alleine zu durchsegeln“. Wie berichtet, will er das ganze in einem Recycling-Boot tun, um auch die Nautik in Sachen Nachhaltigkeit zu revolutionieren. Das 18,3 Meter lange Open 60-Modell aus seiner eigenen Werft „Innovation Yachts“ besteht aus Vulkanfaser und anderen recycelbaren Materialien.
84 Tage bleiben dem 59-Jährigen noch zur Vorbereitung, derzeit werden rund 80 Container mit 600 Kilogramm Verpflegung, die für 300 Tage reichen sollten, vorbereitet. Das Boot ist nach zwölf Jahren Vorlaufzeit bereit und auch er selbst gesundheitlich fit. „Alles ready to go – bereit loszulegen.“
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