"Ausländer Raus“ zu Gigi d‘Agostino: Auch beim Mödlinger Fasching

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Ausländerfeindliche Gesänge beim diesjährigen Faschingsumzug. Stadt und Organisatoren distanzieren sich und verschärfen Anmeldekriterien.

"L'amour Toujours" - der Song des italienischen DJs Gigi D'Agostino handelt von der Liebe. Aktuell ist er allerdings vor allem im Zusammenhang mit einer immer größer werdenden Anzahl an rassistischen Skandalen in aller Munde. Auf der deutschen Insel Sylt war zuerst ein Video von Gästen eines Lokals aufgetaucht, die zu dem Lied Nazi-Parolen grölen.

Weitere Vorfälle wurden seither unter anderem auch aus Kärnten gemeldet. Nun ist ein Video vom diesjährigen Mödlinger Faschingsumzug aufgetaucht, das ebenfalls eine teilnehmende Gruppe zeigt, die zu "L'amour Toujours" rechtsradikale Gesänge anstimmt.

Seitens der Stadt hat man darauf umgehend reagiert, wie der zuständige Kulturstadtrat Stephan Schimanowa (SPÖ) betont: "Wir haben den Wagenanmelder für künftige Teilnahmen am Umzug gesperrt und gemeinsam mit den Veranstaltern, dem Mödlinger Förderungsverein weitere Schritte unternommen."

"Kriterien werden verschärft"

Anzeigen seien geprüft worden. "Das Problem ist, dass uns zwar die Person bekannt ist, die den Wagen angemeldet hat, diese hat den Wagen aber an eine Gruppe weiter vermietet. Diese Personen sind uns nicht bekannt", so Schimanowa. "Uns war auch wichtiger, für die Zukunft die Kriterien für eine Anmeldung noch weiter zu verschärfen."

Während des Umzugs am 10. Februar sei der Vorfall unbemerkt geblieben, sagt der Kulturstadtrat: "Es waren dort ungefähr 40.000 Menschen, keinem scheint etwas aufgefallen zu sein. Die betroffene Gruppe hat davor angeblich auch noch nie teilgenommen."

"Mit Anzeigen vorgehen"

Der Mödlinger Förderungsverein habe sich "sofort klar und glaubwürdig von der Gruppe distanziert", so Schimanowa. Und er kündigt an: "Wir werden in Zukunft bei ähnlichen Vorfällen rigoros mit Anzeigen vorgehen." 

Sonstige ähnliche Vorfälle in der Stadt in den letzten Jahren seien ihm nicht bekannt: "So etwas gibt es bei uns nicht."

Beamte des Landesamts Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE) seien mit dem Fall befasst, sagte Polizeisprecher Johann Baumschlager am Mittwoch auf Anfrage. Geprüft werde, ob ein relevanter Tatbestand vorliegt. Gegebenenfalls werden Erhebungsschritte an die zuständige Staatsanwaltschaft gerichtet, s0 Baumschlager.

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