Punschstand ade: Wie eine Stadt um Weihnachtsstimmung kämpft
Dampfende Glühweinbecher, fröhliche dicht gedrängte Plauderrunden an Punschständen oder in einer Reihe aufgefädelte glitzernde Verkaufsstände, das alles kann es heuer im vom Coronavirus dominierten Advent im malerischen Rothschildschloss in Waidhofen an der Ybbs nicht geben. Doch die Stadt will nicht klein beigeben. An allen vier Adventwochenenden soll es trotzdem stimmungsvolle Stunden in den Gassen der malerischen Altstadt geben.
Alternativprogramm
„Leider kann die ,Flammende Lichterweihnacht‘ in diesem Jahr nicht, wie gewohnt, stattfinden. Deshalb haben wir nach einer Lösung gesucht, um trotzdem Weihnachtsstimmung in unsere wunderschöne Altstadt zu zaubern“, sagt Bürgermeister Werner Krammer. Das Stadtmarketing, die Gastronomie und die Innenstadtkaufleute haben mit der Stadtverwaltung unter dem Motto „Advent findet Stadt“ ein Alternativkonzept erarbeitet. Trotz Corona-Vorschriften wird die Altstadt in weihnachtlichem Glanz erstrahlen und soll auch an allen vier vorweihnachtlichen Wochenenden (27./28. Dezember, 4./5., 11./12.und 18./19. Dezember) bespielt werden.
Der Park vor dem Rothschildschloss wird wieder eine besondere Rolle spielen. „Er wird den gewohnten Lichterglanz nicht missen lassen“, heißt es aus dem Rathaus. Er wird auch das „Christkindl-Postamt“ beherbergen und für Stimmung sorgen. Die sonst hier platzierten Schauhandwerksstände und eine Krippenausstellung werden heuer im „5-Elemente-Museum“ im Schloss zu finden sein. Speziell für Kinder wird man an allen vier Adventwochenenden ein abwechslungsreiches Programm vorbereiten, wird angekündigt. Coronabedingt allerdings mit begrenzter Teilnehmerzahl und einem elektronischen Anmeldetool über die Website der Stadt.
Keine Ausschanken
Aussteller wird es am Schloss-Areal und vor allem im Schlosshof nicht geben. Die immer bestens besuchte Lichterweihnacht im Schlosshof, mit Kulinarik, Kunsthandwerk und Folklore unter freiem Himmel fällt heuer aus. Stattdessen rücken die Gassen der Altstadt in den Mittelpunkt des Geschehens. Die historischen Durchgänge und Passagen sowie Plätze vor den Geschäften sollen genutzt werden. Punschstände oder Ausschanken werden aber im vorweihnachtlichen Treiben in Waidhofen gänzlich fehlen. Hier kommt die Gastronomie, die auch ihre Schanigärten nutzen kann, zum Zug. Die Wirte wollen eine eigene Winterkulinarik kredenzen.
Traditionen
„Wir werden dieses Jahr eine etwas andere Adventzeit erleben. Gänzlich wollen wir jedoch nicht auf unsere geliebten Traditionen verzichten. So haben wir einen kreativen Weg gefunden, wie unser Adventmarkt in abgewandelter Form und unter Einhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen trotzdem über die Bühne gehen kann“, ist sich Stadtchef Krammer sicher.
Das detaillierte Programm wird erst bekannt gegeben. Die Aktivitäten sollen die Stimmung der Bevölkerung heben, aber natürlich auch Frequenz für die Kaufleute in die Stadt bringen. Dass all die Planungen mit einem Risiko behaftet sind, gesteht man im Rathaus aber ebenso ein. „Welche Situation uns im Dezember erwartet, kann jetzt niemand vorhersehen“, sagt eine Sprecherin.
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