Profi-Schütze behält Olympische Spiele in Tokio im Visier

Der Mostviertler Bernhard Pickl lebt im Olympiazentrum Rif in Salzburg
Der Gaminger Heeressportler Bernhard Pickl hofft auf Wettkämpfe, um sich rechtzeitig qualifizieren zu können

Dem Lichtblick folgte gleich wieder der nächste Corona-Dämpfer.

Am Wochenende hatte sich der niederösterreichische Profi-Sportschütze Bernhard Pickl beim ersten Qualifikationswettkampf seit Langem souverän für die Europameisterschaften qualifiziert. Einen Tag später kam aus Finnland die ernüchternde Botschaft, dass die EM im März aufgrund der Covid-Situation abgesagt ist. Da heißt es für den Mostviertler Top-Schützen, mentale und körperliche Balance zu bewahren. Denn noch immer hat er die Qualifikation für die im Sommer geplanten Olympischen Spiele in Tokio voll im Visier.

„Es war im Herbst nicht leicht. So viele Wettkämpfe sind ausgefallen. Die Ungewissheit sorgte auch bei mir für ein mentales Tief“, schildert der Schütze. Mittlerweile hätten er und seine Trainer Wege gefunden, mit der extremen Corona-Belastung umzugehen. In Gaming im Bezirk Scheibbs geboren, bekam er über den dortigen Schützenverein die Liebe zu Kimme und Korn sozusagen in die Wiege gelegt. Dort, wo sein Vater als Oberschützenmeister den Verein führt, hat Bernhard mit vier Jahren am ersten Wettbewerb teilgenommen.

Weltrekord

Profi-Schütze behält Olympische Spiele in Tokio im Visier

Tägliches Training am Sportgerät für das große Ziel - Olympia

Seit acht Jahren im Nationalkader ist der heute 29-jährige Sportsoldat vor etlichen Jahren ins Olympiazentrum Rif in Salzburg übersiedelt. Titel bei Militär- und allgemeinen Weltmeisterschaften, EM-Goldene und 15 Staatsmeistertitel belegen sein Talent. Pickl ist ein Allroundschütze, der die Scheiben auf 10, 50 und 300 Meter ins Visier nimmt. Seit 2019 ist der Mostviertler auch Weltrekordhalter unter den Großkaliberschützen, was ihm in Gaming die Ehrenbürgerschaft beschert hat.

„Die Verbindung zur Heimat ist weiterhin groß. Ich war über die Feiertage bei meiner Familie. Dort stand aufgrund des wichtigen Wettkampfes am letzten Wochenende aber das Training im Fokus“, erzählt Pickl. Seine Hoffnung sei nun, dass es zu genügend Qualifikationschancen im Luftgewehrbewerb für die Olympiade kommt. Die EM in Finnland wäre eine solche gewesen. Konsequentes Schieß- und Konditionstraining bestimmen den Tagesablauf des Sportprofis. Gedanken, Puls, Muskeln und Sportgerät gilt es im Wettkampf zu kontrollieren.

Schulprojekt

Auf ein Projekt im heurigen Jahr freut sich Pickl besonders. Mit Sportkamerad Alexander Schmirl (Rabenstein) wird mit dem Sportland NÖ und der Uni Wien eine Studie erstellt. Dabei soll die Wirkung des Sportschießens auf die Konzentrationsfähigkeit ADHS-Kindern (Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivität) in nö. Schulen erforscht werden.

Kommentare