Polizeitrick: Opfer fuhr mit falscher Beamtin zu ihren Banken
Seit Monaten warnt die Polizei immer vor der gleichen Masche Krimineller. Dennoch gibt es immer noch Opfer, die auf den hinterhältigen Trick falscher Polizisten hereinfallen. Einen besonders schwerwiegenden Fall gab es diese Woche im Bezirk Mödling. Eine 72-jährige Frau erhielt von einem vermeintlichen Bezirksinspektor einen Anruf, wonach der Polizei zwei Täter nach einem Raubüberfall ins Netz gingen. Der Anrufer tischte der gutgläubigen Frau auf, dass bei den Gangstern ein Zettel mit den Namen möglicher weiterer Opfer gefunden wurde, darunter auch die Daten der Frau. Der falsche Polizist gab der Pensionistin den Ratschlag, sämtliche Konten und Sparbücher leer zu räumen und das Vermögen der Polizei zur sicheren Verwahrung zu übergeben.
Anzeige erstattet
Kurz darauf erschien eine Frau an der Adresse der 72-Jährigen, die sich als Polizeibeamtin auswies. Ihr Auftreten war derart eloquent, dass die Pensionistin keinerlei Verdacht schöpfte. Sie fuhr tatsächlich mit der falschen Polizeibeamtin zu zwei verschiedenen Banken, wo sie in Summe mehr als 44.000 Euro in Bar abhob und das Geld der Frau übergab. Erst später wurde die Geschädigte stutzig und erstattete Anzeige.
Die Geschichte war freilich erfunden. „Kein echter Polizist würde jemals anbieten, das Vermögen von jemandem sicher zu verwahren“, warnt die nö. Landespolizeidirektion. Ähnliche Vorfälle häufen sich seit Monaten. Wie die Polizei diese Woche bekannt gab, gab es allein in Wien 200 vollendete Taten, fast 600 Versuche, 21 Festnahmen, sechs Verurteilungen und einen Schaden von über zehn Millionen Euro.Patrick Wammerl
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