Politischer Wirbel um ÖVP-Brief an Vereinsobleute

Listenchef Martin Dowalil, FUFU (Farblose Unabhängige Formierte Uniformierte)
Bürgermeister möchte in Waidhofen/Ybbs den Vereinen danken, FUFU-Chef vermutet dagegen vorzeitigen Wahlkampf

Ein freundlich formuliertes Schreiben der ÖVP Waidhofen/Ybbs (WVP) an die Obleute der Vereine in der Stadt sorgt für politische Aufregung. Man bitte um ein offizielles Vereinsfoto, weil sich der Bürgermeister in sozialen Medien bei den Organisationen bedanken möchte, heißt es in der eMail. Für Stadtrat Martin Dowalil, Chef der Liste FUFU, handelt es sich dabei aber um eine „unglaubliche Verfehlung“ und eine versuchte Instrumentalisierung unabhängiger Vereine durch die WVP.

Es wäre ein wunderbares Zeichen im Rahmen des Miteinanders, heißt es in dem Schreiben, in dem eine Bilderstrecke mit WVP-Bürgermeister Werner Krammer auf Facebook und Instagram angekündigt wird. Sollte der angeschriebene Vereinsobmann keine Veröffentlichung wünschen, sollte das ebenfalls mitgeteilt werden.

Gemeinderatswahl

FUFU-Chef Dowalil, selbst im Kulturverein aktiv, ist für deftige Aussagen bekannt. Er empfindet die Aktion „als absolute Sauerei“. „Nicht die WVP steht hinter den Vereinen, sondern alle im Gemeinderat vertretenen Fraktionen“, erklärt Dowalil. Das würden auch die jährlichen Subventionen an die Vereine belegen, die immer von allen Parteien einstimmig mitbeschlossen würden. Er vermutet politische Hintergedanken der WVP, schließlich stünden in Waidhofen ja in Bälde die Gemeinderatswahlen ins Haus.

Politischer Wirbel um ÖVP-Brief an Vereinsobleute

Empfindet Vorwürfe als lächerlich: WVP-Obmann, Bürgermeister Werner Krammer

Bürgermeister Werner Krammer will die Anschuldigung nicht auf sich sitzen lassen: „Das ist ein Witz. Wir haben ganz offiziell um ein Bild angefragt, weil wir den Vereinen danken und sie in dieser schwierigen Zeit motivieren wollen.“ Egal was man unternehme, immer würden Gründe für Kritik gesucht. Viele Vereine hätten Bilder für die Aktion geschickt, so Krammer. Sie werden in dieser Woche onlinegestellt.

Die Vermutung, die WVP sammle bereits Wahlkampfmaterial, bestreitet Krammer: „Lächerlich, wenn schon Wahlkampf, dann nächstes Jahr im Jänner“.

Wolfgang Atzenhofer

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