Pflegerin vergriff sich an Goldschatz von 93-Jähriger

Pflegerin vergriff sich an Goldschatz von 93-Jähriger
Nachbarn vereitelten Millionencoup von Rumänin und Komplizen. Schuldsprüche am Montag beim Prozess in Wiener Neustadt.

Die 93-Jährige war ein Pflegefall und auf eine 24-Stunden-Hilfe angewiesen. Die betagte Frau aus dem Bezirk Baden wurde dadurch aber Opfer einer skrupellosen Diebesbande.

Die 33-jährige Pflegerin brachte die Pensionistin zusammen mit Komplizen beinahe um ihr gesamtes Vermögen. Die Bande wollte das Opfer um Geld und Gold im Wert von fast einer Million Euro erleichtern.

Der Goldschatz lag schon abholbereit am Gehsteig, als der Coup dank der Aufmerksamkeit von Nachbarn scheiterte. Am Montag mussten sich Iasmina T. (33) und Florin I. (26) am Landesgericht Wiener Neustadt verantworten.

Wie die Staatsanwaltschaft der Pflegerin anlastet, soll sie aufgrund ihrer tristen finanziellen Lage in Rumänien den Plan gefasst haben, als Pflegerin in Österreich betuchte Opfer auszunehmen. Der Mann ihrer Cousine, Oliver C., soll die Fäden gezogen haben.

Pflegerin vergriff sich an Goldschatz von 93-Jähriger

Mit der 93-Jährigen in Enzeseld-Lindabrunn fand Iasmina T. (Verteidiger Franz Stefan Pechmann) genau so eine pflegebedürftige Frau, wie man sich das vorgestellt hatte. Während das Opfer völlig schutz- und wehrlos kaum noch ansprechbar im Krankenbett lag, war im Keller

ein Millionenschatz versteckt. Nur wenige Tage, nachdem die 33-Jährige ihren Dienst als Pflegekraft angetreten hatte, stieß sie auf das Vermögen. „Die Kellertüre stand offen“, meinte die Angeklagte im Prozess.

Via Video-Chats und WhatsApp schmiedete der Mann ihrer Cousine angeblich mit ihr die weiteren Diebstahlspläne. Das Geld, Gold- und Silberbarren und der Schmuck im Gesamtwert von 934.000 Euro wurden in eine große Sporttasche verpackt und zwischen Mülltonnen vor dem Haus am Gehsteig zur Abholung versteckt.

Verdächtiger BMW

Der Plan wäre vermutlich aufgegangen, wären da nicht die aufmerksamen Nachbarn gewesen. Sie entdeckten die Tasche zwischen dem Müll, holten sie rasch zu sich

ins Haus und merkten sich das rumänische Kennzeichen eines verdächtigen BMW, der ganz in der Nähe parkte.

Im Wagen saßen Florin I. und Oliver C. Das Duo konnte zwar flüchten, wurde aber aufgrund der Ein- und

Ausreiseaufzeichnungen an der ungarisch-rumänischen Grenze ausgeforscht. Oliver C. wird noch per Haftbefehl gesucht. Florin I. wurde am Montag nicht rechtskräftig zu drei Jahren und vier Monaten unbedingter Haft verurteilt. Die Pflegerin bekam drei Jahre unbedingt, ihr Urteil ist rechtskräftig.

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