NÖ: Bewohner stellen Pflegeheimpersonal gutes Zeugnis aus
Eine erstmalige Befragung der Bewohner in den niederösterreichischen Pflege- und Betreuungszentren (PBZ) über ihre Zufriedenheit bescherte den Einrichtungen erfreulich gute Bewertungen. Stolz und erleichtert nützten die Verantwortlichen der Landesgesundheitsagentur (LGA) und des Landes NÖ die guten Zeugnisse, um das Pflegepersonal für die gute Arbeit vor den Vorhang zu holen und um für den Berufsstand die Werbetrommel zu rühren.
Mit derzeit 4.000 Pflegekräften sei der Personalstand in den nö. Heimen so hoch wie noch nie, berichtete Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP). Dennoch sei die Personalfrage angespannt und werde es auch bleiben. „Die Personalsituation ist das Um und Auf. Dieser Bereich bleibt politisch an vorderster Front“, so Teschl-Hofmeister.
Die PBZ-Befragung mit den guten Ergebnissen sei jedenfalls ein Beweis, „dass in unseren Häusern hervorragende Arbeit geleistet wird“, lobte Teschl-Hofmeister. 2.400 Bewohner, das sind 47 Prozent der Bewohner in den 47 nö. PBZ, nahmen an der Befragung teil. Gemeinsam mit den LGA-Vorständen Konrad Kogler und Alfred Zens analysierte die Landesrätin einige wichtige Bewertungen.
So gaben 95,7 Prozent der Befragten an, dass sie ihr PBZ jederzeit weiterempfehlen würden.
93,7 von 100 möglichen Punkten wurden zur abgefragten Zufriedenheit mit der Pflege und Betreuung vergeben.
Als sehr aufschlussreich und positiv bewertete Kogler auch die 92,6 Punkte zur Frage, ob individuelle Gewohnheiten der Heimbewohner, etwa die Versorgung mit einer Zeitung oder die Berücksichtigung des Mittagsschlafes, gut berücksichtigt würden.
Wohlfühlfaktor
Der Stellenwert des Wohlfühlfaktors von 90,7 Punkten sei sehr wichtig, immerhin hätten die Bewohner ihr neues Zuhause bewertet, beurteilte Kogler. 90,7 Punkte vergaben die Befragten bei der Frage, ob ihnen Wertschätzung entgegengebracht würde und der Umgangston korrekt und zuvorkommend sei.
Positives wurde auch zum geselligen Leben in den PBZ rückgemeldet. Über 81 Prozent besuchen Veranstaltungen wie Sommerfeste oder Kirtage im Haus und zeigten mit 92,4 Punkten hohe Zufriedenheit. 72 Prozent wiederum nutzen Beschäftigungsangebote wie Singrunden oder Handarbeitsangebote und bewerteten diese mit 90,7 Punkten ebenfalls sehr positiv.
Als Verbesserungsvorschläge, nach denen sich die LGA ebenfalls erkundigte, wurden unter anderem die Erweiterung des Speiseangebots und Überarbeitung von Menüplänen oder Wünsche zum Einsatz von Ehrenamtlichen genannt.
Dienstplansicherheit
Zur Präsentation der Ergebnisse waren auch Delegationen der am besten bewerteten Heime aus ganz NÖ in die St. Pöltner LGA-Zentrale geladen worden. Sie erhielten Urkunden. Vor diesem Plenum versicherten Teschl-Hofmeister und Kogler auch, dass man sehr bemüht sei, auf Wünsche aus der Belegschaft einzugehen. Aktuell gebe es Pilotprojekte für die von Mitarbeitern immer wieder geforderte Dienstplansicherheit und die Doppelbesetzung bei Nachtdiensten auf den Stationen.
Teschl-Hofmeister sprach sich auch klar für die Aufnahme des Pflegedienstes in die Schwerarbeiterregelung aus. Allerdings soll das gesetzlich nicht über die Zahl der Diensttage, sondern über die Zahl der geleisteten Stunden geregelt weder. Einem SPÖ-Resolutionsantrag zur Einführung der Schwerarbeiterregel in der Pflege, stimmte die ÖVP am Donnerstag auch im nö. Landtag zu.
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