Energiekrise: Trotzdem Ofen aus in alten Kohlekraftwerken

Kein Comeback der Kohlekraft im EVN-Werk Dürnrohr
EVN setzt an bekannten Standorten auf Alternativen wie Klärschlamm und Waldhackgut

Klimakrise hin oder her – ein drohender Gaslieferstopp aus Russland und die Angst vor einem Energiekollaps in Europa hat sogar Diskussionen angefacht, alte Kohlekraftwerke in Österreich aus ihrem Dornröschenschlaf zu erwecken.

Das Verbund-Kraftwerk im steirischen Mellach beispielsweise soll im äußersten Notfall, also dann, wenn kein Gas mehr fließt, wieder mit Kohle betrieben werden. An anderen prominenten Standorten ist diese Option völlig ausgeschlossen. Dort sucht man nach alternativen und weniger umweltschädlichen Methoden zur Energieerzeugung.

Koloss

210 Meter ist der Schlot des wohl bekanntesten Kohlekraftwerks im niederösterreichischen Zwentendorf hoch. Die schmutzige Abluft verbrannter Kohle aus dem Werk Dürnrohr wird daraus aber nicht mehr aufsteigen. 2019 hat der Energieversorger EVN den letzten Block nach 33 Jahren stillgelegt. Bei Volllast hat das Kraftwerk Energie für bis zu 800.000 Haushalte geliefert, aber nicht ohne unangenehme Nebenwirkungen. 22,5 Millionen Tonnen Kohle sind in mehr als drei Jahrzehnten verbrannt und die Schadstoffe (800.000 CO2 pro Jahr) in die Luft geblasen worden. Ein Klacks wenn man bedenkt, dass China diese Menge in knapp zwei Wochen verfeuert.

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