Öko-Vorzeigebau aus Holz: Bauernkammer hinterlässt grünen Fußabdruck
Die spürbar höheren Kreditzinsen, sprunghaft gestiegene Baukosten und neue Finanzierungsvorgaben haben dem Wohnbau-Boom in Österreich ein jähes Ende gesetzt.
Mitten in dieser wirtschaftlichen Krise hat die NÖ Landwirtschaftskammer ein lang geplantes Mammutprojekt umgesetzt. Im Ecoplus Öko-Wirtschaftspark Föhrenwald in Wiener Neustadt wurde die neue Regionaldirektion der Bauernkammer in einem Pilotprojekt zusammen mit der NÖ Versicherung und der LBG Wirtschaftsprüfung & Steuerberatung auf die grüne Wiese gestellt.
Wie sich das für eine Landwirtschaftskammer in Zeiten der Klimakrise gehört, wurde bei dem Projekt ganz genau auf den ökologischen Fußabdruck geachtet.
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Statt mit Ziegel und Polystyrol-Dämmstoffen, wurde der 1.300 Quadratmeter große Gebäudekomplex nach neuesten bauökologischen Richtlinien energieautark und in Hybrid-Holzbauweise umgesetzt. Verantwortlich dafür zeichnet sich mit Harald Aichinger ein Wiener Neustädter Holzbaumeister.
Er hat vor einem Jahr sein Werk ebenfalls im Wirtschaftspark eröffnet. Die neue Bauernkammer ist in Sichtweite zu seiner Firma.
Durch die Verwendung von nachwachsender Fichte, Tanne und Schwarzkiefer wurden beim Bau etwa 320 Tonnen CO2 eingespart. „Das Projekt zeigt sehr vorbildlich, wie man auch im großvolumigen Bereich oder bei Gewerbebauten durch den Einsatz von Holz einen Wohlfühlcharakter schaffen kann und dabei klimaschädliches CO2 einspart“, sagt Aichinger.
Mit Ausnahme eines kleinen, aussteifenden Betonkerns, besteht das gesamte Haus aus einer Mischung von Holzmassiv-Wänden und -Decken (200 Kubikmeter) sowie Holzriegel-Konstruktionen. „Für die Fassade haben wir Weißtanne verwendet, die Dämmung ist ebenfalls ökologisch aus Holzweichfaser“, schildert Aichinger.
Auf umweltschädliche Kunststoff-Dämmstoffe wurde bewusst verzichtet.
Wie Bezirksbauernkammer-Obmann Josef Fuchs verrät, ist das Gebäude autark. Die Wärme kommt aus dem nahen Fernwärme-Heizwerk in Schwarzau, für die Gebäudekühlung sorgt die hauseigene Fotovoltaik-Anlage in Kombination mit einer Wärmepumpe.
Eine Fassaden- und Dachbegrünung auf einem Speichersubstrat garantiert, dass die Pflanzen auch lange Hitzeperioden im Sommer überstehen. Für die Begrünung hat man auf hitzeresistente Schwarzkiefer und Ahorn gesetzt.
Rohbau in wenigen Wochen
Der Holzbau hat es ermöglicht, dass der Rohbau nach dem Start am 21. November in nur wenigen Wochen fertig war. „Mittlerweile erkennt man auch im öffentlichen Bau die Vorteile. Aktuell herrscht enorme Nachfrage nach Kindergärten und Schulausbauten in Holzbauweise“, sagt Aichinger.
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Was die Gestaltung der neuen Bauernkammer anbelangt, hat ein Platzhirsch den Architektenwettbewerb für sich entschieden. Mit seinem Architekturbüro in Scheiblingkirchen (Bezirk Neunkirchen) zeichnet Franz Kaltenbacher für Projekte wie das Hilton-Hotel Wiener Neustadt, die Tabakfabrik Linz, das Shopping City Seiersberg oder das neue Gasthaus Reisenbauer in Scheiblingkirchen verantwortlich.
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