Krise im Wohnbau: Tiny-Häuser aus Holz als begehrte Alternative

Krise im Wohnbau: Tiny-Häuser aus Holz als begehrte Alternative
Öko-Wirtschaftspark Wiener Neustadt verlangt von seinen Betrieben nachhaltige Konzepte für Klima- und Umweltschutz

Zuerst Corona und dann eine noch nie da gewesene Teuerungs- und Energiekrise. Andere Unternehmer erlitten in dieser herausfordernden Zeit Schiffbruch, Harald Aichinger entwickelte sich mit der Vision seines ökologischen Holzbau-Unternehmens zu einem nö. Leitbetrieb. Die Firma ist eines der Vorzeige-Unternehmen im neuen Ecoplus-Öko-Wirtschaftspark Föhrenwald in Wiener Neustadt.

Wer mit seiner Idee oder Firma einen Betriebsgrund in dem 19 Hektar großen Areal möchte, muss gewisse klimarelevante Auflagen erfüllen. Voraussetzung sind ökologisch zertifizierte Gebäudestandards beim Bau, verpflichtende Baumpflanzungen, die Umsetzung eines professionellen Grünkonzepts, eine begrünte Dach- oder Fassadenfläche, Regen- und Abwassermanagement, sowie eine Fotovoltaik-Anlagen und Ladestationen für E-Autos, erklären Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger und Bürgermeister Klaus Schneeberger bei der Präsentation des Konzepts. Wer die Auflagen und Bedingungen eines ökologisch-nachhaltigen Betriebes nicht erfüllt, hat Pech gehabt und bekommt keinen Baugrund.

Krise im Wohnbau: Tiny-Häuser aus Holz als begehrte Alternative

ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki, Bgm. Klaus Schneeberger, Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger und Geschäftsführer Harald Aichinger

Für Harald Aichinger waren die Auflagen keine Herausforderung, sondern eine „Selbstverständlichkeit“. „Es passt perfekt zu unserer eigenen Firmenphilosophie“, erklärt der Baumeister. Bei der Errichtung der Firma wurden keine umweltschädlichen Dämmmaterialien verwendet. Das Gebäude wurde in Holz-Massivbauweise als Niedrigenergie-Halle gebaut. Die Fotovoltaikanlage am Dach produzierte zuletzt 27.000 Kilowattstunden Strom im Jahr, der Eigenverbrauch lag nur noch bei 5.000 kWh. „Und das, wohlgemerkt, als Produktionsbetrieb“, erklärt Aichinger.

Beachclub Himmelblau

Neben dem bekannten Beachclub Himmelblau am Achtersee in Wiener Neustadt zeichnet die innovative Firma für eine Reihe anderer Projekte in Holzbauweise verantwortlich.

Krise im Wohnbau: Tiny-Häuser aus Holz als begehrte Alternative

Krise im Wohnbau: Tiny-Häuser aus Holz als begehrte Alternative

Krise im Wohnbau: Tiny-Häuser aus Holz als begehrte Alternative

Krise im Wohnbau: Tiny-Häuser aus Holz als begehrte Alternative

Krise im Wohnbau: Tiny-Häuser aus Holz als begehrte Alternative

Landwirtschaftskammer aus Holz

Zuletzt hat Aichinger den Zuschlag für den Bau der neuen Landwirtschaftskammer in Holz im Öko-Wirtschaftspark bekommen. Die Veränderungen am Markt durch die Wirtschaftskrise sind aber auch für ihn spürbar. Die Nachfrage nach klassischen Einfamilienhäusern hat mit der Teuerungswelle abgenommen. „Viele wollen nicht mehr groß und teuer bauen“, sagt der Unternehmer. Darauf hat man reagiert und Tiny-Häuser in Modulbauweise kreiert. Ein 50 m2 großes Modell wurde kürzlich im Werk in Wr. Neustadt zusammengesetzt und dann per Lkw zum Kunden transportiert. Kostenpunkt: unter 200.000 Euro, also vergleichbar mit einer Eigentumswohnung.

Aktuell sind im Öko-Wirtschaftspark Föhrenwald sieben Unternehmen mit rund 90 Mitarbeitern angesiedelt, die meisten davon sind noch in der Bauphase. „Wir nehmen nicht nur unsere ökologische Verantwortung wahr, sondern forcieren auch die Digitalisierung“, sagt Ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki. Allen Firmen können intern auf ein örtlich begrenztes 5G-Netz zurückgreifen.

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