NÖ zu Gast in den USA: Wie Austin zum Wirtschafts-Hotspot wurde

NÖ zu Gast in den USA: Wie Austin zum Wirtschafts-Hotspot wurde
Die texanische Hauptstadt boomt. Die niederösterreichische Landesspitze will bei einer Delegationsreise davon lernen.

Man nennt die Region auch „das neue Silicon Valley“: In und um Austin, der Hauptstadt des US-Bundesstaates Texas, hat sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten ein boomender Wirtschaftsraum entwickelt.

Tausende neue Arbeitsplätze entstanden und entstehen hier – ganz besonders in der Technologiebranche. So haben sich etwa der Elektrofahrzeugbauer Tesla oder der Unterhaltungselektronik-Gigant Samsung hier niedergelassen. Täglich ziehen derzeit mehr als 800 Menschen nach Austin.

Erfolgsmodell

Von dieser Entwicklung lernen will auch Niederösterreich. Deshalb sind Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sowie die Landesräte Jochen Danninger (Wirtschaft und Tourismus) und Martin Eichtinger (Wohnen, Arbeit und internationale Beziehungen) mit einer Delegation von mehr als 25 niederösterreichischen Wirtschaftstreibenden zu Gast. Diese erhielt zum Auftakt in der Wirtschaftskammer der Region Austin einen Überblick über die Erfolgsfaktoren für den Aufschwung.

NÖ zu Gast in den USA: Wie Austin zum Wirtschafts-Hotspot wurde

Die NÖ-Delegation in Austin

Zentrale Botschaft: neben wirtschaftlichen Anreizen setzt man auf ein passendes Umfeld als lebenswerte Stadt, um Unternehmen anzulocken. Jahr für Jahr rangiert Austin in dieser Kategorie unter den Top-Kommunen der USA. Durch eine enge Zusammenarbeit von Wirtschaftsvertretern mit der Stadtverwaltung will man Entscheidungsprozesse so kurz wie möglich halten.

In die selbe Kerbe schlug dann auch Greg Abott, Gouverneur von Texas, der seiner niederösterreichischen Amtskollegin in einem betont freundschaftlichen Arbeitsgespräch mit auf den Weg gab, die Steuern und die Bürokratie niedrig zu halten – in Texas gibt es keine Einkommenssteuer – und Wert auf Bildung zu legen.

NÖ zu Gast in den USA: Wie Austin zum Wirtschafts-Hotspot wurde

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner in der "woom"-Niederlassung in Austin

Diesbezüglich ist die Universität von Texas in Austin ein leuchtendes Vorbild, wo die Gäste aus Niederösterreich ebenfalls am ersten Tag ihres Besuches willkommen geheißen wurden. Hier nahm der Aufschwung von „einer verschlafenen Hauptstadt“ in den 1980er-Jahren zu einer der am schnellsten wachsenden Wirtschaftsregionen der USA seinen Anfang. Hier werden immer noch Jungunternehmer auf ihrem Weg massiv gefördert.

Zusammenarbeit

13 Nobelpreisträger hat die Bildungseinrichtung bereits hervorgebracht. Doch Bruce Kellison, Direktor des „Bureau of Business Research“, versicherte: „Wir können viel voneinander lernen. Österreich ist in Sachen Clean Energy und zukunftsträchtigen Technologien weiter als die USA.“ Kooperationen mit dem IST Austria in Klosterneuburg und dem Haus der Digitalisierung in Tulln wurden von Mikl-Leitner und Danninger initiiert.

Am Arbeitsprogramm des ersten Besuchstages standen schließlich noch Besuche bei einem Hersteller von mittels 3D-Druck produzierten Häusern und der US-Niederlassung des Klosterneuburger Kinderfahrrad-Exporteurs „woom“, die bereits mehr als 40 Mitarbeiter in den Vereinigten Staaten beschäftigt.

Kommentare