NÖ: Vorzeigegemeinde hofft auf europäischen Preis

NÖ: Vorzeigegemeinde hofft  auf europäischen Preis
Großschönau im Bezirk Gmünd ist für prestigeträchtigen Wettbewerb nominiert.

Langegg in Vorarlberg hat einen, Steinbach an der Steyr in Oberösterreich auch, Koudum in den Niederlanden durfte sich ebenfalls schon feiern lassen – jetzt soll die Marktgemeinde Großschönau im Bezirk Gmünd im Waldviertel folgen. Die Rede ist vom Europäischen Dorferneuerungspreis, der seit dem Jahr 1990 im Zweijahresrhythmus vergeben wird. Zwar brachte Corona diesen Rhythmus etwas durcheinander, nun soll es aber wieder so weit sein.

Unter dem Motto „Lokale Antworten auf globale Herausforderungen“ duellieren sich 26 Teilnehmer um den Titel, Großschönau darf sich gute Chancen ausrechnen. Bereits seit zwei Jahrzehnten hat sich die Gemeinde dem Klimaschutz verschrieben, seit 35 Jahren wird hier die erste österreichische Umweltmesse (BIOEM) veranstaltet. Mehr als 300 freiwillige Helfer sind jedes Jahr dabei. Das Forschungs- und Kompetenzzentrum „Sonnenplatz“ und das erste Passivhaus sind ebenfalls Eckpfeiler im Bereich „Umwelt und Nachhaltigkeit“.

Jobs geschaffen

Laut Bürgermeister Martin Bruckner werden mehr als 50 Prozent der Bodenfläche biologisch bewirtschaftet, etwa 20 Arbeitsplätze wurden in den vergangenen Jahrzehnten alleine durch die Institutionalisierung der Vereinsaktivitäten geschaffen. „Obwohl ein großer Mangel an Landärzten herrscht, konnten wir zudem ein Gesundheitszentrum eröffnen“, streicht Bruckner die weiteren Vorteile „seiner“ Gemeinde hervor.

Tatsächlich ist mit dem Europäischen Dorferneuerungspreis auch Prestige und Wertschätzung verbunden. Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen einer mehrtägigen Veranstaltung mit Festakt, Projektpräsentationen und Exkursionen, bei der die Begegnung der Dorfgemeinschaften im Vordergrund stehen.

„Die Pandemie hat die Idee der Dorferneuerung bestärkt. Denn sie hat gezeigt, dass Menschen großes Interesse am ländlichen Raum haben“, betont Landeshauptmann a. D. Erwin Pröll, der Vorsitzender der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung ist.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner unterstrich, dass das Land und die Dorferneuerung „seit vielen Jahren auf das Engste miteinander verbunden sind“.

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