Duo ergaunerte über das Internet eine halbe Million Euro

Bei einer Hausdurchsuchung fanden Ermittler 14 gefälschte Ausweise mit verschiedenen Idenitäten
Polizei deckte bislang 128 Fälle auf. Betrüger operierten mit gefälschten Ausweisen über 38 Bankkonten

Enormen Schaden sollen zwei am Landesgericht St. Pölten bereits verurteilte Männer durch Internet-Betrügereien innerhalb von zehn Monaten angerichtet haben. Das Duo aus Rumänien hat Haftstrafen ausgefasst, teilte die Landespolizeidirektion Niederösterreich mit. Die etwa 100 bekannten Opfer stammen aus 17 Ländern, lediglich eine Person ist in Österreich wohnhaft. Insgesamt soll bislang in insgesamt 128 Fällen ein Schaden von 500.000 Euro angerichtet worden sein. Ermittlungen hinsichtlich weiterer zuordenbarer Tathandlungen im Ausland werden fortgesetzt, kündigten die Ermittler an.

38 Bankkonten

Die wegen schweren Betrugs, Geldwäscherei, krimineller Vereinigung und Urkundenfälschung verurteilten Männer sind 31 und 38 Jahre alt. Bei einer Hausdurchsuchung im November 2019 wurden 14 gefälschte Ausweise mit verschiedenen Identitäten und Bankunterlagen sichergestellt. Die Kriminaldienstgruppe der Polizeiinspektion St. Valentin hatte aufgedeckt, dass die beiden Täter in den gefälschten Dokumenten unterschiedliche Wohnadressen im westlichen Niederösterreich gemeldet hatten. Gewohnt haben sie dort tatsächlich aber nie. Mit den Dokumenten soll das Duo 38 Konten bei verschiedenen Bankinstituten eröffnet haben. Über mehrere Verkaufsplattformen im Internet wurden Fahrzeuge und andere Gegenstände angeboten und verkauft, aber nie geliefert. Eingehende Zahlungen wurden stets sofort behoben und vermutlich unmittelbar ins Ausland gebracht.

Bei einer vom Gericht angeordneten Hausdurchsuchung stellten Fahnder etwa 30.000 Euro Bargeld und Wertsachen sicher.

Angesichts des Plakativen Betrugsfalls sendete die Landespolizeidirektion NÖ neuerlich Tipps für den vorsichtigen Einkauf über Internetforen aus:

-          Kaufen Sie online bei Anbietern ein, die Ihnen bekannt sind bzw. deren Service Sie bereits genutzt haben.

-          Führen Sie vor dem Kauf eine Internetrecherche über die Verkäuferin oder den Verkäufer durch oder prüfen Sie die Bewertungen anderer Käuferinnen und Käufer.

-          Seien Sie generell vorsichtig bei Vorauszahlungen und wägen Sie die Möglichkeit eines Totalverlustes ab.

-          Speichern Sie alle Unterlagen bei Online-Käufen ab, um diese Belege bei einer späteren Reklamation oder Anzeige vorlegen zu können.

 

Kommentare