NÖ: Vier Tourengeher am Ötscher aus Lawinenwand gerettet
Große Schneemengen und extreme Lawinengefahr beeinträchtigen die dramatische Rettungaktion von vier Skitourengeher, die am Ötscher in Bergnot geraten waren. Schon am Sonntag versuchten 70 Bergretter und Alpinpolizisten von Lackenhof aus die Männer zu retten, mussten aber dann den Einsatz wegen der Dunkelheit abbrechen. Montagvormittag starteten 53 Retter unter unglaublichen Strapazen die nächste Rettungsaktion und waren erfolgreich.
Verirrt
Das Quartett dürfte sich Sonntagnachmittag am Berg verirrt haben und war bei extrem schlechter Sicht bei der Abfahrt auf die Südseite des Ötschers geraten, berichtete Lukas Türk von der Bergrettung NÖ. Die Gruppe musste einen Notruf absetzen und steckte fest. Mit den Betroffen, die gut ausgerüstet waren, konnte über Handy kommuniziert werden.
Video zeigt schwere Bedingungen bei Rettungsaktion
„Wir haben die Sicherheit der Einsatzkräfte im Blickpunkt und riskieren nichts“, sagte Michael Hochgerner von der Alpinpolizei zum Rettungseinsatz. Ein Ausfliegen der Männer, die die Nacht in einer Schneewächte biwakiert haben, sei aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse nicht möglich gewesen. Ein Hubschrauber der Flugpolizei stand aber im Einsatz.
Flaschenzug
Wegen der Lawinengefahr begaben sich die Bergretter nicht in Wand zu den hilflosen vier Männern. Stattdessen habe man einen Flaschenzug aufgebaut und die Männer in der Wand über rund 200 Meter lange Seile mit Nahrung und wärmenden Getränken versorgt, schilderte Türk zum Einsatzgeschehen. Mithilfe des Flaschenzugs und mit vereinten Kräften konnte man die vier Mostviertler dann mit den Seilen in die Höhe ziehen und in Sicherheit bringen. Auf Grund der massiven Schneelage war dann auch der Abtransport der schwer unterkühlten Freizeitsportler eine beschwerliche Arbeit. Montag gegen 14 Uhr waren alle Geretteten im Tal. Zwei von ihnen hatten auch Erfrierungen an den Extremitäten erlitten. Einen Mann brachte der Rettungshubschrauber C15 von Lackenhof aus ins Uni-Klinikum St. Pölten. Die anderen drei wurden mit Rettungswägen in umliegende Spitäler gebracht.
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