Niederösterreich: Tragödie um Kletterpionier

Am Kletterturm in Haag (Archivbild) kam es am Karsamstag zum tödlichen Unglück
Trainer und ehrenamtlicher Sportfunktionär stürzte in Stadt Haag bei Wartungsarbeiten vom Kletterturm in den Tod.

Die Osterfeiertage werden in Stadt Haag im Bezirk Amstetten von einer Tragödie überschattet. Gerhard Krenn, der Pionier und Organisator der in Haag etablierten Sportkletterszene ist just bei ehrenamtlichen Arbeiten am Haager Kletterturm in den Tod gestürzt. Die Trauer in der Mostviertler Kleinstadt, die durch das Engagement Krenns zu den österreichischen Kletterzentren zählt, ist groß.

„Es ist einfach nicht zu glauben. Wer, wenn nicht er, hat um die Gefahren bescheid gewusst. Er hat immer auf Sicherheit gesetzt. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass er jetzt nicht mehr da ist “, trauert Gabi Hammelmüller im Namen der Haager Sektion des Alpenvereins, die unter dem Vereinsnamen „Kletterturm Haag“ auftritt.

Niederösterreich: Tragödie um Kletterpionier

Gerhard Krenn ist am Karsamstag verunglückt

Ungesichert

Der emsige Krenn war am Karsamstag alleine am mächtigen Kletterturm beschäftigt. „Er dürfte Instandhaltungsarbeiten ausgeführt und eine neue Route im Turm geschraubt haben“, sagt Hammelmüller. Weil Krenn alleine war, gibt es für den Unfallhergang und den Grund des Absturzes keine Zeugen. Krenn dürfte ungesichert in der Wand gearbeitet haben. Erst später wurde der beliebte Funktionär und Trainer tot gefunden.

Aufbauarbeit

Krenn hat in Haag in den vergangenen 20 Jahren ein Kletterzentrum samt umfassender Jugendarbeit aufgebaut und damit bereits große Erfolge gefeiert. Der Bau des Kletterturms war ein Höhepunkt seiner Arbeit und für ihn Lebensinhalt. Jugendeuropameister-, und Jugendweltmeistertitel mit Eva-Maria Hammelmüller und Laura Stöckler oder natürlich die Weltmeistertitel von Aushängeschild Jessica Pilz wären ohne Krenns Arbeit nicht möglich gewesen. Sie wurden unter Krenn an die Österreich- und schließlich an die Weltspitze herangeführt. Alle drei sind vom Mostviertel aus in die Klettermetropole Innsbruck übersiedelt.

Schock und Trauer unter den Sportlern, im Alpenverein und in der Haager Bevölkerung sind jedenfalls riesengroß.

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