Niederösterreich: Eine interessierte Kinderärztin, aber keine freie Planstelle

Lunge eines Kindes wird von einer Ärztin abgehört.
In NÖ fehlen derzeit zwölf Kinder-Kassenärzte. In Haugsdorf gibt es zwar eine interessierte Ärztin, aber keine freie Planstelle.

Zwölf von 43 niederösterreichischen Planstellen sind derzeit nicht besetzt. Eine Dreizehnte wird Anfang April frei. Da scheint eine Kinderärztin, die sich für einen Kassenvertrag interessiert, fast wie ein Glücksgriff. So einfach ist das aber zumeist nicht. Das zeigt sich auch am Beispiel der Gemeinde Haugsdorf (Bezirk Hollabrunn). Dort gibt es zwar eine Kinderärztin mit Ambitionen, eine Planstelle aber nicht. „Uns wäre sehr daran gelegen, eine Kinder-Kassenärztin zu bekommen“, sagt Andreas Sedlmayer, Bürgermeister der Gemeinde.

Planstellen

Erst vor einigen Jahren sei in Pernersdorf, der Nachbargemeinde von Haugsdorf, ein Allgemeinmediziner mit Kinderfacharztausbildung in Pension gegangen. „Er hat die Kinder der Umgebung betreut“, sagt Sedlmayer. Eine Kinderärztin sei bereit gewesen, die Lücke zu füllen. „Eigentlich wurde mir gesagt, dass sich Niederösterreich nicht leisten kann, eine Kinderärztin abzulehnen“, sagt die an der Planstelle interessierte Medizinerin. Ihr Antrag sei allerdings abgelehnt worden. Grund dafür ist der Stellenplan, nach dem die Planstellen vergeben werden. „Der orientiert sich am Bedarf unter Berücksichtigung verschiedenen Faktoren wie Einwohnerzahl, Einzugsgebiet und Arztkonsultationen“, erklärt eine Sprecherin der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK).

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