Neuwahl: ÖVP verärgert Zweitwohnsitzer in Hochwolkersdorf
Ein massiver Einspruch der Volkspartei gegen das Wählerverzeichnis hat vor der Neuwahl in Hochwolkersdorf gehörig Staub aufgewirbelt. Die Fraktion hatte fast 20 Prozent des Wählerregisters beeinsprucht, unter anderem alle Personen mit Nebenwohnsitz. Die Reaktionen der Betroffenen sind teils sehr heftig und negativ ausgefallen, muss auch ÖVP-Ortsparteiobmann Johannes Münz eingestehen. „Wir wollten niemanden verärgern und hatten eigentlich eine ganz andere Intention“, erklärt Münz.
Nach den Querelen der Gemeinderatswahl finden am 27. September in Hochwolkersdorf Neuwahlen statt. Von den 1.003 Einwohnern waren bei der Nationalratswahl 848 Personen wahlberechtigt. Weil aber bei der Gemeinderatswahl auch Zweitwohnsitzer ihre Stimme abgeben dürfen, sind es nun 1.057 Wahlberechtigte. „Das sind knapp 20 Prozent mehr. Wir haben 191 Personen aus dem Wählerverzeichnis beeinsprucht, weil wir damit feststellen wollten, wer mit dem Ort eng verbunden ist und tatsächlich seinen Lebensmittelpunkt in Hochwolkersdorf hat“, so Münz. Ein Großteil der betroffenen Zweitwohnsitzer zeigte sich über die Aktion wenig erfreut. Alle Betroffenen wurden im Zuge des Erhebungsverfahrens aufgefordert, Stellung zu beziehen.
Etwa die Hälfte hat davon Gebrauch gemacht und schriftlich geantwortet. „Leider waren 80 Prozent sehr erbost darüber, wie man nur auf die Idee kommen kann, sie eventuell von der Wahl auszuschließen“, sagt Münz.
Ehrenringträger
SPÖ-Bürgermeisterin Sylvia Blank ist über die Vorgangsweise des politischen Mitstreiters empört. Um alle Fälle durch die Gemeindewahlbehörde einzeln abzuarbeiten, waren drei Sitzungen zu je drei Stunden notwendig.
Letztenendes wurde jeder Einspruch der ÖVP abgelehnt und alle 191 Personen im Wählerverzeichnis belassen. „Es wurden teilweise skurrile Anträge eingebracht, wie gegen eine 100-jährige Bürgerin des Ortes, oder andere ältere Menschen, die sich nicht ausgekannt haben. Auch gegen unseren größten Gönner und Ehrenringträger“, so Blank. Das Telefon der Gemeinde sei nicht mehr stillgestanden, weil „viele Bürger ihren Unmut äußern wollten“.
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