Neuer Gemeindebundchef fordert Mut und Autonomie
Mit der Wahl des 51-jährigen Bürgermeisters der Marktgemeinde Ardagger (Bezirk Amstetten) zum neuen Präsidenten des nö. Gemeindebundes ging Dienstagabend in Grafenegg ein Generationswechsel über die Bühne. Nach 20 Jahren im Amt trat Alfred Riedl nicht mehr zur Wahl an, bleibt aber als Präsident des Österreichischen Gemeindebundes in der Materie aktiv.
Pressl, der seit 2005 Ortschef ist und bereits bisher Riedls Stellvertreter war, wurde von den Delegierten der Landesversammlung mit dem starken Vertrauensbeweis von 99,5 Prozent gewählt und willkommen geheißen. Weil sich auch Vizepräsident Karl Moser nach 20 Jahren aus dem Amt zurückzog, war die Wahl zweier neuer Stellvertreter fällig. Neben der bisherigen Vizepräsidentin Brigitte Ribitsch wurden der Bürgermeister von Altenmarkt/Triesting, Josef Balber (99 Prozent), und Senftenbergs Ortschef Stefan Seif (95,5 Prozent) zu Pressls neuen Stellvertretern gewählt.
In seiner Abschiedsrede nahm Riedl Bezug auf die Rolle der Bürgermeister in der Corona-Krise. „Die Pandemie hat aufgezeigt, dass die Bürgermeister als die wichtigsten lokalen Ansprechpartner und als Krisenmanager gefragter denn je sind“, sagte Riedl. Gemeinschaftsgefühl, Zusammenhalt und nicht zuletzt die Stabilität im Land würden dadurch gestärkt.
Regionalentwickler
Pressl, der eine Großgemeinde mit vier Katastralgemeinden führt, ist ÖAAB-Funktionär und in der Regionalentwicklung höchst aktiv. Als Krisenmanager in Hochwassersituationen im Donau-Machland musste er sich schon mehrfach bewähren. Aktuell zieht er in Ardagger ein ambitioniertes Breitband-Projekt durch. In seiner Rede kündigte er an, neue Kommunikationsformen nutzen zu wollen, um jüngere Gemeindemandatare besser einbinden zu können. Eine stärkere Autonomie der Kommunen und Mut zu neuen Ideen nannte er als seine Themen.
In Anwesenheit aller ÖVP-Landesregierungsmitglieder dankte LH Johanna Mikl-Leitner dem scheidenden Präsidenten Riedl für seine erfolgreiche Arbeit. Pressl habe sich das große Vertrauen durch harte Arbeit verdient, lobte sie den neuen Präsidenten. Pressl sei einer, der nicht nachgebe, bis er den anderen mit Argumenten überzeugt habe, beschrieb Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka als Gratulant den neuen nö. Gemeindebundchef.
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