Neue Pflege-Ausbildung soll Schule machen

Neue Pflege-Ausbildung soll Schule machen
Im Rahmen des „blau-gelben Pflegepakets“ soll mit neuem FH-Sudiengang die Ausbildung im Pflegebereich attraktiver werden

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Laut Schätzungen des Landes werden bis zum Jahr 2030 rund 9.500 zusätzliche Pflegekräfte benötigt werden, was rund 37 Prozent der derzeit beschäftigten 26.000 Pflegekräfte entspricht. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, wurde das „blau-gelbe Pflegepaket“ geschnürt, das bei der Ausbildung ansetzt. Wer sich zur Pflegeassistenz, Pflegefachassistenz oder zum diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger an einer Fachhochschule ausbilden lässt, der erhält eine monatliche Ausbildungsprämie von 420 Euro oder einen Erlass der Studiengebühren.

Neuer FH-Standort

Teil dieses Pflegepakets ist ein Pilotprojekt in Mistelbach: Dort wird die IMC Fachhochschule Krems mit dem Herbstsemester den Bachelorstudiengang Gesundheits- und Krankenpflege anbieten. Damit hat man neben Krems einen zweiten Standort zur Wahl. „Wir bringen den Berg zum Propheten“, sagt Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister. Denn mit einer wohnortnahen Ausbildungsstätte soll verhindert werden, dass sich Interessierte nach Wien orientieren oder sich gar für einen anderen Berufsweg entscheiden. Idealerweise wird der weitere Berufsweg dann auch in der Region fortgesetzt.

Ein Modell, das Schule in Niederösterreich machen soll: Wenn der neue FH-Standort gut angenommen wird, könnten weitere Außenstellen im Land – wie etwa in Mauer – folgen. Für Mistelbach ist die neue FH jedenfalls ein Gewinn: Das Landesklinikum wird dadurch zum Kompetenzzentrum im Weinviertel. Neben der FH-Außenstelle gibt es dort auch die Schule für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege.

Praxis im Fokus

Die Bewerbungsfrist für den FH-Studiengang läuft noch bis 15. August, laut Fachhochschule haben sich bereits rund 100 junge Menschen dafür angemeldet. In Mistelbach werden 50 Studienplätze angeboten, unterrichtet wird in adaptierten Räumlichkeiten der Schule für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege. Der Studiengang dauert sechs Semester, wobei die Praxis 50 Prozent des Studiums ausmacht.

„Dabei sind die Studierenden in Mistelbach genauso gut aufgehoben wie in Krems“, sagt Karl Ennsfellner, Geschäftsführer der FH Krems. Der Studiengang ist identisch, es werden zudem dieselben Vortragenden am neuen Standort unterrichten. Damit die Studierenden die gleichen Voraussetzungen vorfinden, wird investiert; unter anderem wird auch ein sogenanntes „Health Lab“ geschaffen, in denen die Studierenden anhand von computergesteuerten Puppen die medizinischen Abläufe erlernen können. Wer abschließt, darf sich diplomierte(r) Gesundheits- und Krankenpfleger(in) nennen.

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