Neue Donaubrücke: Protestresolution und Grundblockade für Straßenplaner

Grundstücksbesitzer im Donauaugebiet verwehren Straßenplanern und Firmen den Zugang
Vor Jour Fixe mit Straßenplanern erneuert die Gemeinde Ennsdorf die kollektive Ablehnung des Ausbaus der B123 als Zubringer zu neuer Donaubrücke.

Neues Jahr, alte Debatte. Mit einer neuerlichen Resolution zur Ablehnung der aktuellen Donaubrückenpläne konfrontiert die Gemeinde Ennsdorf (Bezirk Amstetten) die Landesregierungen von Nieder- und Oberösterreich. Für den morgigen Mittwoch haben die Straßenplaner der beiden Länder im Enns-Donau-Winkel wieder zu einem neuen Planungs-Jour-Fixe geladen.

Noch im vergangenen Dezember verabschiedete der Ennsdorfer Gemeinderat die nächste Protest-Depesche gegen die Pläne des NÖ Straßendienstes zur Anbindung der geplanten neuen Mauthausner Donaubrücke. Dazu würde, wie vielfach berichtet, die B123, die durch das Ennsdorfer Gemeindegebiet führt von zwei auf vier Spuren ausgebaut. Diese „Variante 12“ wird von der Gemeinde Ennsdorf und der überparteilichen Bürgerplattform Pro Ennsdorf-Windpassing vehement abgelehnt. „Die aktuell geplante Trasse ist mit dem Klimaschutz, dem ressourcenschonenden Umgang mit der Natur und dem Schutz der Menschen vor gesundheitlichen Emissionen nicht vereinbar“, heißt es in einer Passage der Resolution.

Trassenalternativen

Da es bei den Jour-Fixe-Terminen ein Diskussionsverbot über die anderen Trassenvarianten, die zur Auswahl gestanden seien, gäbe, versuche man mit schriftlichen Eingaben auf die befürchteten Probleme und Belastungen aufmerksam zu machen, sagt der Ennsdorfer Bürgermeister Daniel Lachmayr.

Das vorliegende Projekt sei die einzige Variante, die zusätzlichen Verkehr in Ortsgebiete verlagert. Das Gemeindegebiet von Ennsdorf sei bereits jetzt über Gebühr mit Verkehr belastet und brauche Entlastung statt Belastung, so der Gemeindechef.

In der Bürgerplattform Pro Ennsdorf-Windpassing, die ebenfalls zum Jour fixe eingeladen ist, sind neben Anrainern auch Grundbesitzer des von Rodung betroffenen Augebiets aktiv. Sie kündigen an, aufgrund der bislang fehlenden Trassenverordnung den Straßentechnikern des Landes NÖ oder beauftragten Firmen die Betretung ihrer Grundflächen zu verbieten. Eine entsprechende Befassung des Landtages mit der „Variante 12“ wurde vom NÖ Straßendienst für Mitte des heurigen Jahres in Aussicht gestellt.

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