„Negativ bleiben, positiv denken“
Für 196.000 niederösterreichische Schüler und Kindergartenkinder sowie deren Eltern und Pädagogen wird es beim Schulstart am Montag schwer, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz vor Corona-Infektionen bestimmen den diesjährigen Start. Der soll nach der zuständigen Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) „so normal wie möglich, aber so sicher wie möglich“ über die Bühne gehen.
„Eigenverantwortung übernehmen und die Empfehlungen einhalten“, rät die Landesrätin allen Beteiligten. Basis dafür seien neben den Hygiene-Standards, die von den Behörden im nö. Bildungsgipfel erarbeiteten Empfehlungen und natürlich die vierstufige Corona-Ampel. Grundsätzlich werde der Schulautonomie große Bedeutung zukommen, weil Direktoren am besten wissen, wo es in ihren Häusern zu einer erhöhten Ansteckungsgefahr kommen kann, so die Landesrätin.
Vom Land NÖ gibt es kostenfrei freiwillige PCR-Tests für alle im Schulwesen Agierende. Mit 10.000 getesteten Personen seien die Erwartungen weit übertroffen worden, berichteten Teschl-Hofmeister und Bildungsdirektor Johann Heuras. Die Testzeit wurde bis 16. September verlängert. Erste Ergebnisse werden nächste Woche erwartet. 47 nö. Schulen wurden vom Bundesministerium zudem für eine Gurgeltestserie ausgewählt.
Soviel zu den Tests, die Corona-Belastung wirft aber noch unzählige Fragen vor dem Start auf:
Der erste Tag? Für 17.370 Taferlklassler beginnt der sprichwörtliche „Ernst des Lebens“. Teschl-Hofmeister appelliert, dass in der heurigen Ausnahmesituation, wenn möglich nur eine Begleitperson mitkommen soll. Ansammlungen seien zu vermeiden, Einbahnregelungen, Leitsysteme oder auch ein in manchen Einrichtungen erprobtes Abgabe- oder Abholsystem für Kinder an den Eingängen sei nach Möglichkeit einzuhalten. Klassenräume werden auch während dem Unterricht durchgelüftet.
Hygienemaßnahmen? Standard ist das Desinfizieren der Hände für Erwachsene in Schulen oder Kindergärten. Kinder waschen sich die Hände. Je nach Situation und Schule kann das Tragen von Mund-Nasen-Schutz notwendig sein. Lediglich für Kindergartenkinder ist das nie vorgesehen, erklärt Teschl-Hofmeister.
Krankheitssymptome? Im Hinblick auf im Herbst zu erwartende Verkühlungen sollen Kinder bei Krankheitssymptomen keinesfalls in die Schule geschickt werden, sagt Teschl-Hofmeister. Der Bundesminister werde in einem Elternbrief empfehlen, Kinder ab einer bestimmten Körpertemperatur nicht mehr in die Schule gehen zu lassen, kündigt Heuras an.
Schulveranstaltungen? Ob es Schulskikurse oder Sportwochen geben wird, ist derzeit noch völlig unklar. Schulbälle soll es nicht geben. Heuras rät auch davon ab, Freifächer wie „Darstellendes Spiel“ mit einer Mischung von Kindern aus verschiedenen Klassen vorerst nicht anzubieten.
Leitfade? Bildungsdirektor Heuras hat den Schuldirektoren aus einem 100-seitigen Konvolut des Ministeriums einen Leitfaden mit zehn Punkten erstellt. Kernpunkte sind das Bilden eines Krisenteams sowie homogener Gruppen im Schulbetrieb, das Dokumentieren von Sitzplänen und zentral: „Verwende deinen Hausverstand“ unter dem Motto „Negativ bleiben, positiv denken“. Für Fragen wurden Hotlines eingerichtet. Schulthemen: 02742/280-4444 oder 0800/ 216595, Anliegen um Kindergärten: 02742/9005-15222
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